Liebe Leserin, lieber Leser,
es prasselt derzeit einiges auf uns ein. Seien es die hohen Energie- und Materialkosten, steigende Bauzinsen, eine rückläufige Auftragslage und eine Regierung, die für viel Verwirrung in der Bauwirtschaft sowie beim privaten Häuslebauer und Sanierer sorgt. Im BM-Interview bringt TSD-Präsident Thomas Radermacher es so auf den Punkt: „Wir brauchen eine verlässliche Gesetzgebung, entsprechende Rahmenbedingungen und Förderlandschaften. Zudem ist die Planungssicherheit bei den Bauherren von besonders großer Bedeutung.“ (Seite 22)
Ein richtiger und wichtiger Schritt, um die angestrebte Klimaneutralität 2045 im Gebäudesektor zu realisieren, ist das Anheben der Sanierungsförderung auf 30 %. Aber natürlich ist das bei einer Laufzeit von lediglich zwei Jahren noch viel zu wenig. Hier müssen deutlich stärkere Impulse gesetzt werden.
Wie sollten sich nun Tischler, Schreiner und Fensterbauer in diesem schwierigen Umfeld verhalten? In erster Linie sehe ich hier die intensive Aufklärungsarbeit beim Verbraucher. Vor allem Eigentümern von älteren und damit meist energieineffizienten Wohngebäuden sollte klargemacht werden: Über ihre Dächer, Kellerdecken, Dachböden, Fenster und Türen verlieren sie wertvolle Wärme. Es bedarf einer umfassenden Sanierung, um den hohen Energiekosten den Kampf anzusagen. Gerade der Fenstertausch spielt bei der energetischen Sanierung eine wesentliche Rolle. Unsere Branche hat also die Möglichkeit, auf vielfältige Weise den Energiebedarf von Gebäuden zu senken. Dabei muss aber immer bedacht werden, dass die Sanierung meist mehr Planungsvorbereitung benötigt – ganz besonders, wenn Asbest mit im Spiel ist (Seite 16).
Generell sollten alle Sanierungsmaßnahmen mit einem Energieberater geplant werden. Er beurteilt die Bausubstanz, erstellt das Sanierungskonzept und berät, welche Förderprogramme aktuell sind. Dieses Geschäft können auch Tischler und Schreiner durch eine Fortbildung zum Gebäudeenergieberater (HWK) übernehmen. Dadurch lassen sich auch zusätzliche Umsätze generieren (Seite 10).
Derzeit haben es Tischler, Schreiner und Fensterbauer nicht gerade einfach. Aber es kommt auch immer darauf an, was wir daraus machen.
Das ganze BM-Schreinerteam wünscht Ihnen viele gute Impulse und nützliche Praxistipps beim Lesen dieser Ausgabe!
Es grüßt Sie herzlich
Stefan Kirchner,
Redakteur