Die deutsche Möbelindustrie hat im dritten Quartal dieses Jahres nach amtlichen Angaben rund 4,2 Mrd. Euro umgesetzt und damit 8,6 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich gab der Umsatz im Monat September mit einem Minus von 14,4 % auf 1,5 Mrd. Euro nach. „Unsere Hersteller bekommen schon seit Monaten das schwache Konsumklima zu spüren“, kommentierte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM), die Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Die Möbelnachfrage sei nach wie vor verhalten. „Die Verbraucher sind angesichts von Inflation, Energiewende und internationalen Konflikten stark verunsichert”, stellte Kurth fest. Wie die verbandsinternen Statistiken zeigen, liegen die mengenmäßigen Auftragseingänge bis Ende September 2023 im Schnitt um 12 % unter dem Vorjahr.
Schwacher September
Im September entwickelte sich der Umsatz der Branche sowohl auf dem Heimatmarkt (minus 14 %) als auch im Ausland (minus 15,5 %) schwach. Sämtliche Sparten der deutschen Möbelindustrie erlitten Einbußen. Zu den stärksten Rückgängen kam es bei Polstermöbeln (minus 20,8 %), den sonstigen Möbeln (minus 17,3 %), zu denen auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, Küchenmöbeln (minus 15,9 %) und Matratzen (minus 14,3 %). Rückläufig entwickelte sich der Umsatz auch in den Segmenten Büromöbel (minus 6,1 %) sowie Laden- und Objektmöbel (minus 7,8 %).
Keine schnelle Besserung in Sicht
Beim Blick auf die ersten neun Monate dieses Jahres ergibt sich ein Umsatzminus von knapp 3 % auf 13,7 Mrd. Euro. Dieser amtliche Wert unterzeichnet aus Verbandssicht die tatsächliche Entwicklung der Branche. Die Exportquote belief sich auf 33,5 %. Im Exportgeschäft mit den Top-10-Märkten konnten in den ersten neun Monaten lediglich die Möbelausfuhren in die Schweiz und nach Italien gesteigert werden. In allen anderen Ländern entwickelte sich das Geschäft rückläufig.
Der Branche stünden weitere herausfordernde Monate bevor, so Kurth. Eine schnelle Besserung der Rahmenbedingungen sei derzeit nicht in Sicht. Eingetrübt werde der Ausblick auch durch den stockenden Wohnungsneubau sowie pessimistische Konsumaussichten. „Deutschland braucht dringend mehr Tempo bei der Belebung der Baunachfrage – etwa durch eine gezielte Förderung bereits genehmigter, aber bislang zurückgestellter Projekte”, meint Kurth. (bs)