Liebe Leserin, lieber Leser,
im Titelthema dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk. Ja, dieses Wort taucht inzwischen an jeder Ecke, in jedem Werbespruch auf und wirkt deswegen ziemlich abgegriffen. Hinzu kommt, dass nahezu am laufenden Band neue und vielfältige „Umstände“ Ausreden dafür liefern, konkrete Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit oder den Klimaschutz erst einmal hinten anzustellen. Doch es gibt tolle Beispiele aus der Praxis, wie Tischler und Schreiner sich ganz bewusst auf das Thema Nachhaltigkeit einlassen und sie mit Ernsthaftigkeit und Weitblick in ihren Betrieben, mit ihren Teams leben. Das ist nämlich nicht nur für die Umwelt, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die Produktqualität gut, sondern mittelfristig durchaus auch fürs Geschäft: Für drei von vier Verbraucherinnen und Verbrauchern spielt die Nachhaltigkeit von Produkten nämlich inzwischen eine wichtige Rolle. Mit anderen Worten: tolle Aussichten für unser Handwerk, das aus dem hochgradig nachhaltigen und vielseitigen Werkstoff Holz individuellste Kundenwünsche erfüllt. In dieser Ausgabe porträtieren wir mehrere Betriebe, die mit tollen Konzepten Nachhaltigkeit glaubhaft und in unterschiedlichsten
Ausprägungen leben.
In der Tischlerei Röwekamp & Stumpe beispielsweise steht seit ihrer Gründung im Jahr 2002 Corporate Social Responsibility im Fokus – gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. Das Engagement der Münsterländer wurde ebenso mit dem Alfred-Jacobi-Preis 2022 ausgezeichnet wie das der sauerländischen Tischlerei Beule, die von der Fällung der Bäume in der Region bis hin zur Verarbeitung alles im Griff hat. Lesen Sie selbst: ab Seite 22 bzw. 26.
Ein weiteres, sehr bemerkenswertes Beispiel ist die Schreinerei Pfisterer, der meine Kollegin Regina Adamczak einen Werkstattbesuch abgestattet hat. Das Unternehmen ist tatsächlich klimaneutral. Rupert Pfisterer geht es darüber hinaus jedoch um einen viel umfassenderen Ansatz, festgehalten in einem 30-seitigen Strategiepapier. Was darin steht und was die Schreinerei alles zur Erreichung ihrer Ziele tut, lesen Sie ab Seite 42.
In vielen weiteren Beiträgen dieser Ausgabe spielt das facettenreiche Thema Nachhaltigkeit ebenfalls eine Rolle. Lassen Sie sich überraschen und gerne auch inspirieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann,
Chefredakteur
