Noch bis zum 29. September 2012 sind im Forum Produktdesign in Solingen in einer Ausstellung die 50 besten Gesellenstücke aus Nordrhein-Westfalen zu sehen.
Der erste Preis ging in diesem Jahr an Pascal Krause aus Moers (Ausbildungsbetrieb: Reichenberg-Weiss oHG, Neukirchen-Vluyn) für seinen kleinen, schlichten Turm mit dunkelgrau lackierter Nexteloberfläche. Die Jury lobt das Stück für die enorme Kreativität und perfekte Verarbeitung: „Es überschreitet für die kompromisslose reduzierte gestalterische Konzeption, für den millimeterdünnen Materialeinsatz und die Konstruktion beweglicher Teile ohne eigentliche Beschläge die Grenzen des im Tischlerhandwerk gemeinhin Denk- und Machbaren mit scheinbar müheloser Leichtigkeit.“
Auf dem zweiten Rang landete Tischlergesellin Theresa von Bodelschwingh (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Feinschliff, Bielefeld). Mit ihrem „Sekretär“ interpretiert sie ein traditionelles Möbel auf moderne Art und Weise. „Mich haben Sekretäre schon immer fasziniert. Sie haben etwas Geheimnisvolles und sind zudem für kleine Wohnungen unheimlich praktisch“, sagt die 24-Jährige, die sich nach ihrem Abitur zunächst für eine Ausbildung zur Theatermalerin interessierte.
Mit ihren wandhängenden Bücherregalen aus Zwetschgenholz, Linoleum und Aluminium belegte Valeska Schairer (Ausbildungsbetrieb: Möbel-tischlerei Fabry GmbH & Co. KG, Hille) den dritten Rang. Die 23-jährige Tischlergesellin spielt dabei in ihrem Design mit einer freien und dynamischen Anordnung der Regale auf der Wand sowie unterschiedlichen Tiefen der Regalelemente. „Ich wollte auf jeden Fall etwas Schlichtes bauen – ein Aufbewahrungsmöbel, weil ich sehr viel Krimskrams habe“, erklärt Valeska Schairer die Idee zu ihrem Gesellenstück.
Neben den drei Siegern wurden noch drei Stücke mit einer besonderen Belobigung bedacht: Der Fahrradanhänger von Cornelius Fries (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Peter Winter, Münster), die „Wok-Station“ von Roman Meißner (Ausbildungsbetrieb: Zool. Forschungsmuseum Koenig, Bonn) und das Flurmöbel von Anna-Maria Grüll (Ausbildungsbetrieb: Rittmeier + Partner GmbH, Köln) zeichnen sich ebenfalls durch ungewöhnliche und kreative Gestaltung aus.
Experimentieren, kreatives Potenzial fördern und fordern – das ist das Ziel der „guten form“. Seit nunmehr 26 Jahren zeigt das Tischlerhandwerk in NRW mit dem Wettbewerb und der Ausstellung, wie gestalterisch begabt die Nachwuchskräfte sind. Die drei Sieger dürfen sich über Geldpreise in Höhe von 750, 600 und 500 Euro freuen. Pascal Krause und Theresa von Bodelschwingh reisen mit ihren Gesellenstücken zudem im Mai 2013 zum Bundeswettbewerb nach Hannover.
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