Heinrich Grauthoff, Gründer und Seniorchef der Grauthoff-Türengruppe, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Geboren als Ältester von sieben Geschwistern begann er 1942 eine Tischlerlehre. Die wurde unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende stand der Wiederaufbau im Mittelpunkt. Abschluss der Ausbildung und Gesellenjahre waren das berufliche Fundament für weitere Qualifikationen. 1955 überreichte ihm die Handwerkskammer Bielefeld den Meisterbrief und er machte sich mit einer Tischlerei selbständig.
Die Tischlerei wuchs erfolgreich mit allen damals branchenüblichen Arbeiten, wie z. B. Fußböden, Haustüren, Fenster und Zimmertüren. Mit der Spezialisierung auf Wohnraumtüren von hoher Qualität begann der Aufstieg des Unternehmens Anfang der 70er-Jahre. Eine eigene Produktionsstätte für Holzzargen in Oelde-Stromberg, ein Sägewerk an der Elfenbeinküste in Afrika, die Firma HGM Holztreppen in Mastholte, die Übernahme der Türenfabrik Turbenthal in der Schweiz sowie Übernahme und Aufbau von Astra-Türen folgten. Im Jahre 1992 übertrug Heinrich Grauthoff seinen Söhnen Heinz und Wolfgang die Verantwortung für die Unternehmensleitung.
Heinrich Grauthoff lagen besonders die junge Menschen am Herzen und so konnten über 500 Auszubildende ihre berufliche Zukunft bei HGM beginnen. Auch im Ehrenamt engagierte er sich, sei es in den örtlichen Vereinen und Institutionen oder in beruflichen Fachverbänden. Für diese Lebensleistung wurde Heinrich Grauthoff 1981 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande von Bundespräsident Carstens geehrt. Im November 2015 erhielt er von der Kreishandwerkerschaft den Diamantenen Meisterbrief. (bs/Quelle: HGM)