Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) geht davon aus, dass die Handwerks-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent gestiegen sind und dann mit 79 Mrd. Euro das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. „Das ist ein beeindruckendes Ergebnis“, freut sich Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Fehlende Fachkräfte verhinderten allerdings einen Beschäftigungsanstieg.
Insbesondere die gewerblichen Zulieferer wie zum Beispiel die Feinwerkmechaniker konnten ihre Umsätze massiv ausweiten. Hier schlug sich die erhöhte Nachfrage durch ihre industriellen Kunden nieder. Arbeitsplatzsicherheit und niedrige Zinsen, aber auch die Unsicherheiten an den Finanzmärkten ließen die Menschen im Land verstärkt in die eigenen vier Wände investieren, sei es als Neubau oder durch Sanierungsmaßnahmen.
Möhrle: „Nicht vergessen darf man jedoch dabei, dass Teile des Umsatzwachstums für höhere Energie- und Rohstoffkosten aufgewendet werden mussten.“
Die Zahl der Beschäftigten im baden-württembergischen Handwerk bleibt konstant. „Das hätte durchaus besser sein können“, bedauerte Möhrle. Speziell im Bereich der gewerblichen Zulieferer war es für die Betriebe schwierig, rasch geeignetes weiteres Personal zu finden.
Erneut waren außerdem wieder mehrere Tausend Ausbildungsplätze nicht zu besetzen. Der Mangel an Fachkräften und qualifizierten Lehrstellenbewerbern bereitet dem Handwerkspräsidenten auch mit Blick auf das neue Jahr Sorgen.
Für 2012 erwartet der BWHT deutlich verlangsamte Umsatzzuwächse. Möhrle: „Aber wir werden das Niveau auf jeden Fall halten können.“ Das Handwerk bleibe ein zuverlässiger Stabilitätsanker.
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