Was haben Oberflächentechnologie und Unternehmensführung gemeinsam? Es kommt auf die Eigenschaften an – und dazu zählen Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit bzw. Resilienz. Diese Begriffe standen unter dem Motto „Wege aus der Krise“ im Furniture Future Forum am 16. Februar 2023. Fast 100 Branchenteilnehmende kamen in das Networking-Zentrum in Bünde. Das halbtägige Format beleuchtet im jährlichen Rhythmus technologische Innovationen.
Möbel aus Pilzen
Dazu zählen Pilze, die als schnell und zuverlässig zu produzierende Biomasse eine Chance für neue Materialien darstellen, wie Michael Daubner von w3 GmbH erklärte. Mit Pilzmycel-Strukturen biete sein Unternehmen einen neuen, innovativen Rohstoff für die Möbelproduktion. Der „Xbrick grown“ sei leicht, nachhaltig belastbar und multifunktional und eröffne Möglichkeiten, erdölbasierte Produkte durch natürliche Pilz-Pflanzen-Kompositstoffe zu ersetzen. Nach Ende der Nutzungsdauer lasse er sich durch Kompostierung abzubauen.
Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil
Wie Digitalisierung zum Wettbewerbsvorteil werden kann, beleuchteten Andreas Klein, Senior Experte, und Christian Kürpick, wissenschaftlicher Mitarbeiter, vom Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM. Digitalisierung aus Management-Perspektive helfe dabei, die Komplexität vieler Themengebiete reduzieren, um Entscheidungen fällen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Lieferketten könnten sich präzise managen lassen, dafür wäre allerdings die Durchgängigkeit von Daten entlang der Lieferkette die entscheidende Voraussetzung. Auch in der Customer Journey seien längst noch nicht alle Möglichkeiten erschlossen, um den Endverbrauchern ein begeisterndes digitales Shopping-Erlebnis zu bieten. Bei allem geht es aber für das einzelne Unternehmen darum, ein Leitbild der Digitalisierung im eigenen Unternehmen zu formulieren.
Neue Oberflächen
Im News-Ticker beschrieben Stefan Lorscheider, Leiter Koordination Lackierung, und Julian Schulz, Vertriebsleiter Folie von Schattdecor, die Evolution der Möbeloberflächen. Während die Dekor-Oberflächen zu Beginn noch Preiseinstiegsprodukte waren, seien es heute High-Tech-Artikel mit guten Resistenzen. Der nächste Schritt seien thermoplastische Substrate mit recycelten PET-Anteilen, die gemeinsam mit der Firma Finedecor entwickelt werden. Sonae Arauco, Gründungsmitglied des Furniture Future Forum, komplettierte den News-Ticker mit einem Status-Update zur Nachhaltigkeit von Holzwerkstoffen. (bs)
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