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Interdisziplinär und anwendungsorientiert

FH Rosenheim mit neuem StudiengangAnlagenautomatisierung
Interdisziplinär und anwendungsorientiert

Interdisziplinär und anwendungsorientiert
Der Experte für Anlagenautomatisierung ist Informatiker und Ingenieur in einer Person
An der Fachhochschule Rosenheim hat man Konsequenzen aus dem rasanten Wandel der immer komplexeren Maschinen- und Produktionstechnik gezogen. Zum Wintersemester 2001/2002 beginnt der Studiengang Anlagenautomatisierung Mechatronik und angewandte Informatik im Fachbereich Holztechnik.

Das Ausbildungsangebot des Fachbereichs Holztechnik an der FH Rosenheim schließt mit den drei Studiengängen Holztechnik, Holzbau und Ausbau sowie Anlagenautomatisierung das Ingenieurstudium für die gesamte Holzbranche und für die angrenzenden Nachbargebieten ein (siehe Seite 75).

Der neue Studiengang Anlagenautomatisierung führt als Untertitel die Bezeichnung Mechatronik und angewandte Informatik, weil er Kernkompetenzen dieser Gebiete abdeckt.
Ausgangssituation
Die deutsche Holzbearbeitungsmaschinen-Industrie mit ihrem hohen technologischen Standard bildet die Grundlage dafür, dass die Produktionstechnik am Industriestandort Deutschland konkurrenzfähig und rentabel bleibt. ist. Im Umfeld der Entwicklung eines fundierten Know- hows für die Automatiseirung liegt ein Großteil der Ingenieurarbeitsplätze der Zukunft. Der Aufgabe, das sich bietende Entwicklungspotential zu erkennen und umzusetzen, wird die künftige Ingenieurgeneration nur gerecht, wenn sie disziplinübergreifend denkt, wenn sie eigenverantwortlich und mit fundiertem Wissen an die sich rapide ändernden Aufgabenstellungen herangeht. Dieses Spannungsfeld deckt der neue Studiengang Anlagenautomatisierung ab. Er stellt die Verbindung zwischen den klassischen Ingenieurwissenschaften, den modernen Methoden der Informationstechnologie, den prozessorientierten Disziplinen und der Fertigung her.
Der Fachbereich Holztechnik sieht sich hier ganz besonders gefordert, da keine Ausbildung existiert, die den automatisierungstechnischen Aspekt des Bereichs Holzbearbeitungsmaschinen und der Produktionstechnik mit der nötigen Breite und Tiefe umfasst.
Aus diesem Grund wird mit dem Studiengang Anlagenautomatisierung ein vollkommen neuer Weg beschritten. Das Gebiet der Anlagen-, Prozess- und Automatisierungstechnik wird zuerst grundlegend und umfassend vermittelt, was dem Inhalt nach der Mechatronik entspricht.
Darauf aufbauend sind die branchenspezifischen Prozess- und Fertigungskenntnisse in den zwei Studienschwerpunkten ‘Anlagen der Holzindustrie’ und ‘Individueller Schwerpunkt’ zusammengefasst.
Der Fachbereich Holztechnik wird bei dieser Herausforderung in Lehre und Forschung vom Fachbereich Kunststoff-, Produktions-, Elektro- und Kommunikationstechnik unterstützt.
Anforderungsprofil
In der modernen Prozess- und Fertigungstechnik fällt der Automatisierung weltweit die entscheidende Rolle im technologischen Fortschritt und im Wettbewerb zu. Ganz besonders gilt dies für den Industriestandort Deutschland, wo innovative Bearbeitungsverfahren seit Jahrzehnten Maßstäbe in der Fertigung und Produktion setzen.
Basis für diese Erfolge ist, dass sowohl Hersteller als auch Anwender über ein solides maschinen-, anlagen- und prozesstechnisches Know-how verfügen und dies durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ständig erweitern und aktualisieren.
Die integrierte Automatisierung basiert stets auf einem ganzheitlichen Ansatz aller „Leitfunktionen“, angefangen vom Rechnereinsatz und der Kommunikation, über die dezentralen Algorithmen der Steuerungs- und Regelungstechnik, bis hin zu den spezifischen Fertigungsverfahren der verschiedenen Werkstoffe. Hierbei spielen die Wechselbeziehungen zwischen den mechanisch-konstruktiven und den informationstechnisch orientierten Funktionen die entscheidende Rolle. Die gesamte Anlage wird als räumlich und funktionell integriertes Gesamtsystem betrachtet, bei dessen Entwurf die Subsysteme (Maschine, Sensoren, Aktoren, Informationsverarbeitung, Energie) entsprechend ihrer spezifischen Eigenschaften aufeinander abgestimmt werden. Dies wird als simultaneuos engineering bezeichnet, als dessen Ergebnis in der Regel Synergie-effekte entstehen, die weit mehr enthalten als nur die reine Addition der Einzeldisziplinen.
Feste Bestandteile der integrierten Automatisierung ist die moderne Informations- und Rechnertechnologie aus der heute die wesentlichen Entwicklungsimpulse kommen. Durch ihren durchgängigen Einsatz entstanden in den klassischen Ingenieurdisziplinen vorher kaum vorstellbare Leistungen und völlig neue Technologien.
Moderne Fertigungsanlagen sind heute komplex vernetzte und dynamische Systeme, die so zu betreiben sind, wie dies unter Kriterien der Sicherheit für Mensch und Umwelt, der Qualität der Erzeugnisse, der Wirtschaftlichkeit und unter äußerster Schonung aller Ressourcen geboten ist. Nur eine an diesen Grundsätzen orientierte Produktion wird langfristig am Industriestandort Deutschland konkurrenzfähig sein.
Der Ingenieur, der sich mit der ganzheitlichen Automatisierung von Anlagen und Prozessen beschäftigt, sieht sich ständig wechselnder Anforderungen aus unterschiedlichsten Gebieten der Technik und Logistik konfrontiert.
Anspruch und Inhalt
Das Studienkonzept Anlagenautomatisierung basiert auf drei Säulen. Es verbindet die Informationstechnologie mit den Ingenieurwissenschaften und den prozessorientierten Fertigungskenntnissen.
Die Absolventin und der Absolvent erreichen durch die disziplinübergreifende Ausbildung ein hohes Maß an fachlicher Mobilität, die sie befähigt den rasanten technologischen Wandel aktiv mit zu gestalten. Sie verstehen sich als End-to-End Experten, zuständig für die Gesamtprozesse in der ‚Fabrik der Zukunft‘. Sie nehmen Schlüsselstellungen ein, angefangen bei der Anlagenprojektierung, über die Simulation und den Bau, die Inbetriebnahme und den laufenden Betrieb, bis hin zur EDV-gestützten Auftragsabwicklung (E-Commerce), wo z. B. die rechnerbasierte Annahme eines Auftrags, seine komplette Bearbeitung und die direkte Weiterleitung der erzeugten Datenformate zur Fertigungssteuerung, zu einer Minimierung möglicher Fehlerquellen führt.
Dem Anspruch des Studiums entsprechend reicht es nicht aus, bekannte Lösungen für ein gestelltes Problem nachvollziehen zu können, vielmehr sollen die Studierenden lernen Bezüge zwischen den einzelnen Fachgebieten herzustellen, neue Lösungswege zu entwerfen und diese eigenständig in serienreife Produktionsprozesse umzusetzen. Der studentischen Eigenverantwortung und dem selbstständigen Studium, sowohl einzeln als auch im Team, wird aus diesen Gründen besondere Bedeutung eingeräumt, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Gesamtzahl der Semesterwochenstunden im Vergleich zu anderen Studiengängen reduziert ist.
Die Inhalte des neuen Konzepts Anlagenautomatisierung :
• Informatik und Mathematik wie es moderne Ingenieurmethodik fordert
• Technische Physik in integrierter Form mit Technischer Mechanik, Thermodynamik, Elektrotechnik und Elektronik
• Anlagen- und Maschinentechnik mit Maschinendynamik, Anlagenplanung und rechnergestützter Modellbildung
• Leittechnik in integrierter Form, mit Mess-, Steuerungs-, Regelungs-, Antriebs-Automatisierungstechnik und Optimierung
• Rechnereinsatz in der Automatisierung mit den zugehörigen Netzwerken, den Mikrorechnern und der Simulation
• Spezifische Prozess- und Fertigungstechnik mit den zugehörigen Werkzeugmaschinen, den Werkstoffen und der Robotic
• Betriebswirtschaft und Marketing.
Branchenspezifische Kenntnisse der Prozess- und Fertigungstechnik werden alternativ in zwei Schwerpunkten angeboten:
Der Schwerpunkt Anlagen der Holzindustrie
ist auf die besonderen Eigenschaften des inhomogenen Werkstoffes Holz, der Holzwerkstoffe und der Verbundmaterialien abgestimmt. Branchenspezifische Kenntnisse aus den Gebieten Werkstoffe, Fertigung, Anlagen, Maschinen und Automatisierung werden vermittelt. Dafür steht eine in Deutschland für Ausbildungszwecke einmalige Maschinen- und Anlagenausrüstung zur Verfügung, mit der die Bereiche Sägewerkstechnik, Werkstofftechnik, Oberflächentechnik, Holztrocknung, spanende Bearbeitung und Robotertechnik abgedeckt werden.
Der individuelle Studienschwerpunkt
steht allen Studierenden offen, die ihre Ziele nicht auf bestimmte Werkstoffe konzentrieren, sondern branchenübergreifend und individuell treffen wollen.
Studienablauf und Studieninhalte
Zulassungsvoraussetzungen sind die Fachhochschulreife, die allgemeine Hochschulreife oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung und ein Grundpraktikum (Vorpraktikum) von 15 Wochen, von denen sechs vor Beginn des Studiums abgeleistet werden müssen. Bei entsprechender schulischer oder beruflicher Vorbildung kann das Grundpraktikum gekürzt oder erlassen werden.
Die Studieninhalte basieren auf den Rahmenempfehlungen der Industrie- und Ingenieurverbände. Demnach sollte eine zukunftsorientierte Ingenieurausbildung – gleich welcher Fachrichtung – etwa 30 Prozent naturwissenschaftliche Grundlagen, etwa 30 Prozent technische Grundlagen, etwa 25 Prozent fachspezifisches Wissen und etwa 15 Prozent interdisziplinäre Qualifikationen enthalten. Gewichtet mit den Didaktik- und Lehrerfahrungen der beteiligten Professoren wurden diese Empfehlungen in das Curriculum und den Studienablauf eingearbeitet:
• Das Grundstudium erstreckt sich über die ersten zwei Semester, es endet mit dem Vordiplom, das im Rahmen des Integrativen Ingenieurstudium Rosenheim (ISR) von mehreren Studiengängen anerkannt wird.
• Das Hauptstudium umfasst die Semester drei bis acht, schließt ein Industriesemester ein und endet mit dem Diplom. Studierende sind gehalten, das weltweite Kontaktnetz der Hochschule zu nutzen und das Industriesemester möglichst im Ausland zu verbringen.
Einsatzgebiete und Arbeitsmarktsituation
Typische Arbeitsgebiete des Ingenieurs für Anlagenautomatisierung sind in den Bereichen der informationstechnisch geprägten Prozesstechnik angesiedelt.
• Planung und Projektierung: Konzepte für Anlagen, Maschinen, Kommunikation und Prozessführung
• Forschung und Entwicklung: Ausschöpfung des technologischen Entwicklungspotentials bei der Entwicklung der Anlage und Maschine. Entwurf der optimalen Prozessführung Vernetzung, Steuerung und Regelung, Softwareentwicklung, Simulation
• Vertrieb und Kundenbetreuung von Maschinen und Anlagen von der Bedarfsanalyse bis zur Kundenbetreuung
• Fertigung und Produktion: Führung der Fertigungs- und Produktionslinien, Optimierung, Wartung, rapid prototyping
• Beratung und Schulung: Unternehmensberatung in Fragen künftiger Unternehmensziele, Schulung von Mitarbeitern und Kunden.
Die Nachfrage nach Experten für Anlagenautomatisierung ist gegenwärtig und in absehbarer Zukunft extrem hoch. In den letzten Jahren waren interdisziplinär ausgebildete Ingenieure mit hoher fachlicher Mobilität stets gefragt. Aus diesem Grund ist der Studiengang auch als Zusatzqualifikation für bereits im Beruf stehende Bewerber (Techniker, Ingenieure) geeignet.
Integratives Ingenieurstudium Rosenheim (ISR)
Mit dem ISR ist ein von den Ingenieurverbänden VDI, VDMA und ZVEI vorgeschlagenes Rahmenkonzept realisiert worden. Die Zielsetzung ist, Synergie-Effekte und Kooperationsvorteile für die beteiligten Studiengänge intensiv zu nutzen. So bieten z.B. die Studiengänge Anlagenautomatisierung und Produktionstechnik ein gemeinsames Grundstudium an. Für die Studierenden hat das den konkreten Vorteil, dass sie nach dem Vordiplom frei in der Wahl ihres weiteren Studienablaufs innerhalb ISR sind. Sie können das erste Studienjahr praktisch als Orientierung verwenden. Obwohl der Studiengang Holztechnik derzeit noch nicht am ISR beteiligt ist, akzeptiert er das ISR-Vordiplom.
Detaillierte Infos:
Tel 0 80 31/8 05-3 00
Fax ~/8 05-3 02
Fachstudienberater Prof. Dr. F. J. Plötz, Tel 0 80 31/8 05-3 44 o
Die Autoren:
Prof. Dr.-Ing. Franz J. Plötz vertritt an der FH Rosenheim die Gebiete Antriebs-, Automatisierungs- und Regelungstechnik und Prof. Dr.-Ing. Frieder Scholz, Dekan des Fachbereichs Holztechnik
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