Themen rund um den modernen Holzbau lagen beim diesjährigen Leitz-Symposium in Oberkochen im Fokus. Acht Referenten aus Branche und Wissenschaft stellten über 120 Gästen neue Trends und Bearbeitungsverfahren vor, die teils schon heute die Welt von morgen verändern, vereinfachen und vor allem verbessern sollen.
Materialeffizienter bauen
Für die Professorin Katja Frühwald-König von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist Holz der Baustoff der Zukunft, der aber materialeffizienter werden müsse. Die Forschung zu besonders klimastabilen Holzarten habe deshalb an enormer Wichtigkeit gewonnen. Für Christian Straubinger von Taglieber Holzbau ist die Holznutzung aktiver Umweltschutz. Denn im Gegensatz zum Klimakiller Zement ist Holz kein Wegwerfprodukt und trägt aktiv zur Wärmedämmung und Energieeffizienz eines Gebäudes bei.
Zirkulärer Holzbau
Unternehmer Markus Derix führte in den zirkulären Holzbau ein, bei dem gewisse Bauelemente aus Holz ein zweites Leben erhalten, indem sie für weitere Anwendungen innerhalb bestehender oder neuer Gebäude umgebaut werden. Prof. Dr. Jürgen Graf von der TU Kaiserslautern setzt daher auf eine reversible Verbindung mit sogenannten Konusadaptern aus Kunstharzpressholz. Für die millimetergenauen Konusfräsungen hat Leitz einen speziellen Fräser entwickelt, der den Bearbeitungsprozess gegenüber herkömmlichen Oberfräsern um das 10-fache verkürzen soll.
Wie die Gebäude der Zukunft von außen aussehen könnten, zeigte Professorin Dr. Christina Jeschke von der Hochschule Biberach anhand zahlreicher Beispiele zur Fassadengestaltung mit Materialien wie Holz, Kork, Putz, Faserzement, Metall oder Glas. Luciano Tagliaferri vom italienischen Maschinenhersteller SCM und Andreas Kisselbach, Leiter der F&E-Abteilung bei Leitz, führten anschließend in die technischen Grundlagen des modernen Holzbaus ein. (bs)
