Das Bundeskartellamt hat eine Geldbuße in Höhe von 8,2 Millionen Euro gegen die TTS Tooltechnic Systems Deutschland GmbH, Wendlingen, wegen der Einrichtung und Durchsetzung eines vertikalen Preisbindungssystems verhängt.
TTS vertreibt unter der Marke „Festool“ hochwertige Elektrowerkzeuge für Schreiner, Maler, Autolackierer und anspruchsvolle Privatkunden. Die Produkte werden im Rahmen eines selektiven Vertriebssystems ausschließlich über den Fachhandel vertrieben.
Auslöser des Verfahrens, so das Bundeskartellamt, waren Beschwerden der Fachhändler, von denen TTS die strikte Einhaltung der „unverbindlichen Preisempfehlung gefordert hatte. Bei Abweichungen von diesem Preis seien ihnen Nachteile wie beispielsweise die Verschlechterung ihrer Konditionen oder die Kündigung ihres Vertrages angedroht worden. TTS hat laut Pressemeldung des Bundeskartellamts die Bereitschaft zur einvernehmlichen Verfahrensbeendigung erklärt.
Gegenüber der Nürtinger Zeitung hatte das Unternehmen Fehler in der Beratung der Fachhändler eingeräumt.
Auf Nachfrage der BM-Redaktion hat TTS Tooltechnic Systems die Umsetzung eines umfangreichen, international gültigen Compliance-Programmes angekündigt.
In diesem Rahmen sollen u. a. die Vertriebsmodelle der einzelnen Landesgesellschaften überprüft und die Vertragsregelungen für die Handelspartner bis zum Jahresende verbessert und angepasst werden. Zukünftig soll die individuelle Händlerleistung noch stärker in den Fokus gerückt werden.
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