Der Fenstermarkt in Deutschland wird voraussichtlich 2023 deutlich um 7,8 % und 2024 nochmals um weitere 2,4 % spürbar zurückgehen, so eine Prognose der Heinze Marktforschung GmbH, die im Rahmen der Fachtagung „Statistik und Markt“ des VFF in Frankfurt am 19. Oktober 2023 vorgestellt wurde. Die Daten wurden von Heinze gemeinsam mit den Branchenverbänden Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), pro-K sowie Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) erhoben.
Förderanreize könnten Markt stützen
Der Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) geht von 15,52 Mio. FE im Jahr 2022 auf 13,98 Mio. FE im Jahr 2024 zurück. Die Prognose berücksichtigt, aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell, die derzeitigen Auswirkungen der aktuellen Genehmigungszahlen, das deutlich gestiegene Zinsniveau sowie die Inflation und gestiegene Baupreise. Die Verunsicherung der Bauherren und Investoren im Zuge der Novelle des Gebäudeenergiegesetztes, auch vereinfacht „Heizungsgesetz“, führt 2023 zu Marktrückgängen. Angekündigte Konjunkturprogramme der Bundesregierung auch im Rahmen verbesserter Förderanreize könnten den Markt 2024 im Bereich der Sanierung stützen.
Im Außentürenmarkt wird 2023 ebenfalls ein Rückgang von 6,2 % erwartet, der sich aber 2024 auf eine Marktstabilisierung von einem Minus von 0,9 % reduziert.
Sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt wird es bei schwieriger Marktlage 2023 und 2024 allerdings deutliche Verschiebungen der Marktanteile vom Neubau zur Sanierung geben. Auch sollten bedingt durch unterschiedliche Auftragsüberhänge im Bestand aus dem Vorjahr 2022 die Marktentwicklung der Jahre 2023 und 2024 gesamthaft betrachtet werden, so dass bei einigen Firmen sich der deutliche Marktrückgang ggf. erst 2024 zeigen wird. (bs)