Thomas J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe, ist am 22. März 2024 im Alter von 85 Jahren verstorben. Hörmann führte in der dritten Generation das Familienunternehmen, das sich unter seiner Leitung zu einem weltweit agierenden Tor- und Türhersteller mit festen Wurzeln im ostwestfälischen Steinhagen entwickelte.
Was er heute anders entscheiden würde? »Ehrlich gesagt, nichts!«, sagte Thomas J. Hörmann einmal voller Überzeugung. Ein zufriedener Blick auf die Vergangenheit, in der er als Unternehmensleiter zahlreiche Entscheidungen treffen musste, die im Laufe der Jahrzehnte auch eine immer größer werdende Verantwortung mit sich brachten.
Als der gebürtige Bielefelder 1963 nach seiner Ausbildung zum Diplom-Ingenieur offiziell in das Familienunternehmen eintritt, sind die Dimensionen noch ganz andere als heutzutage. Ein kleineres Produktangebot, deutlich weniger Mitarbeiter und Standorte sowie nur geringe Absatzzahlen im Ausland.
Stationen im Unternehmen
Zunächst zieht es den jungen Unternehmer in das saarländische Freisen, wo kurz zuvor ein Werk für Feuerschutztüren aus Stahl fertiggestellt worden war. Von dort aus betreut er die Geschäfte 25 Jahre lang. Im saarländischen Eckelhausen gründet das Unternehmen 1972 ein weiteres Werk, in den 1980er-Jahren kommen Akquisitionen im In- und Ausland hinzu.
Ende der 1980er-Jahre unterstützt Thomas J. Hörmann gemeinsam mit seinen Brüdern immer stärker seinen Vater bei den Geschäften am Hauptsitz in Steinhagen und verlegt seinen Lebensmittelpunkt von St. Wendel (Saarland) nach Bielefeld, um in der Unternehmensleitung präsenter agieren zu können. 1990 wird er, neben seinem Vater Hermann Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe.
Internationalisierung der Geschäfte
Im Jahr 1988 ergreift Thomas J. Hörmann die Chance und übernimmt die Schörghuber Spezialtüren KG, den führenden Anbieter von Holz-Feuerschutztüren in Deutschland. Außerdem internationalisiert er die Geschäfte des Familienunternehmens, was wegweisend für die heutige, internationale Ausrichtung ist. Es entsteht ein neues Werk im belgischen Genk und durch die Übernahme des französischen Torherstellers Tubauto eine starke Präsenz in Frankreich.
Nach dem Tod seines Vaters Hermann Hörmann im Jahr 1994 führt er das Unternehmen gemeinsam mit seinen Söhnen Martin J. und Christoph in dritter und vierter Generation.
In den letzten Jahren hatte Thomas J. Hörmann das operative Geschäft mehr und mehr in die Hände seiner Söhne übergeben. Er blieb aber weiterhin persönlich haftender Gesellschafter und engagiert sich für Neubauprojekte, Investitionen in die Produktionsstandorte und neue Produkte. Bis zu seinem Tod war er fast täglich am Unternehmenssitz in Steinhagen anzutreffen. (il)