Trotz widriger Rahmenbedingungen hat sich die deutsche Möbelindustrie im Jahr 2021 gut behauptet, erklärt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK). Der Umsatz legte um rund 2 % auf 17,5 Mrd. Euro zu und entwickelte sich damit besser als prognostiziert. Neben großen Auftragsüberhängen aus dem Jahr 2020 konnten die pandemiebedingten Schließungen des Möbelhandels im Frühjahr 2021 besser kompensiert werden als zu Zeiten des ersten Lockdowns Anfang 2020. Gleichwohl habe die Branche das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht (2019: 17,9 Mrd. Euro Umsatz).
Materengpässe und -verteuerungen
Große Herausforderungen ergaben sich durch die Engpässe bei vielen wichtigen Vormaterialien. Auch aktuell, so Kurth, kämpfen die Hersteller weiterhin mit den Folgen der coronabedingten Störungen in den Lieferketten. In der jüngsten Verbandsumfrage berichteten 44 % der befragten Unternehmen, dass ihre Produktion im Januar 2022 aufgrund von Materialknappheiten eingeschränkt oder verzögert war. Während sich die Lage bei den Holzwerkstoffen und Polsterschäumen im Januar zumindest stabilisiert hat, verschärften sich die Engpässe insbesondere bei elektronischen Bauteilen und Verpackungsmaterialien weiter.
Zu schaffen mache den Herstellern aber auch die massive Verteuerung nahezu aller Materialien und Vorprodukte. so lagen die Preise für Holzwerkstoffe als eine der Hauptkomponenten für Küchen- und Kastenmöbel nach amtlicher Statistik (Index der Erzeugerpreise Statistisches Bundesamt) im Dezember 2021 um 40,2 % über dem Vorjahresniveau. (bs)