Die Idee des Meisterschülers Martin Petzold war, ein Möbelstück zu entwerfen, das in einem schlicht eingerichteten Wohnraum die Funktion eines Sekretärs erfüllt, ohne durch seine äußere Erscheinung die Assoziation „Schreibtisch“ oder „Computerarbeitsplatz“ aufkommen zu lassen.
So entstand ein lang gestrecktes, freihängendes Sideboard, das dem mit graugrünem Linoleum belegten Innenkorpus in der abgeschrägten rüsterfurnierten Außenhülle zu schweben scheint.
Clever konstruiert wurde dabei die Schreib- und Arbeitsplatte: Um den Benutzer des Möbels nicht gegen die Wand starren zu lassen, wurde die Schreibplatte in Form eines flachen Korpusses ausgeführt, der sich um 90° aus dem Innenkorpus herausschwenken lässt.
Dazu hat der Meisterschüler selbst eine Viergelenk-Führung entwickelt, so dass sich beim Öffnen der Drehpunkt der Schreibplatte verändert und dann ein großzügiger Sitzplatz entsteht.
Der unsichtbar integrierte Beschlag besteht aus plan gefrästen Kunststoffflächen, in die das Viergelenk eingebettet ist. So konnten durchgehend sehr geringe Fuge und den gewünschten monolithischen Eindruck der Front erreicht werden, die nur durch die rechteckigen Edelstahlgriffe unterbrochen und gegliedert werden.
Das Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik Stuttgart . (wp)
BM-Fotos: Frank Herrmann
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