Der schlichte Hängesekretär von Silvia Jehle besticht mit einer ansprechenden Furnierauswahl und interessanten technischen Details. So wurde vom Nussbaumfurnier sehr viel Splintholz verwendet. Bei den Schubladenfronten ist drei Viertel aus Splint – nur in der Mitte blieb ein dunkler Kernstreifen stehen, so dass ein charmanter Kontrast zu der rot lackierten Klappe entsteht. Die Klappe – mit einem kleinen Riegel von unten verschlossen – gibt geöffnet die Schreibfläche frei und beleuchtet den Schreibplatz mit einem integrierten LED-Lichtstreifen. Die Linoleumeinlage auf der Schreibplatte sorgt für ein angenehmes Arbeiten. Im hinteren Korpusteil sind kleine Schubladen und Klappen angeordnet, in denen Schreibutensilien untergebracht werden. Neben der Schreibplatte befinden sich links und rechts zwei Korpusse, mit jeweils einem Schubkasten, die sich nach außen verschieben lassen. So vergrößert sich das Platzangebot beim Schreiben – es entsteht die entsprechende Ellenbogen-Freiheit. Die Klappenbeschläge wirken zu dem feinen Stück etwas klobig. Die Schubkästen sind auf einem hölzernen Vollauszug gelagert. Interessant konstruiert sind die Schubkastenfronten, die oben und außen auf Gehrung einschlagend konzipiert wurden. Die anderen Seiten sind stumpf aufschlagend.
Das Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart. (wp) ■
BM-Fotos: Frank Herrmann
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