Mit der Entwicklung eines europäischen Qualifikationsrahmens (EQF) wurde der Grundstein für mehr grenzüberschreitende Mobilität auf dem europäischen Arbeits- und Ausbildungsmarkt gelegt. Ein europäisches Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) soll das Vorhaben unterstützen. EQF und ECVET sollen die erworbenen Qualifikationen und Bildungsabschlüsse von Arbeitnehmern in Europa besser vergleichbar machen. Die Förderung von Mobilität und Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungssystemen in Europa hat nur Erfolg, wenn erworbene Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sind.
Das Berufsprinzip darf dabei nicht angetastet werden, denn nur damit kann der Aufbau eines hochwertigen Kompetenzprofils gewährleistet werden, wie es von der Wirtschaft gefordert wird. Vom Berufsprinzip profitieren so Unternehmen wie Mitarbeiter. Kleinteilige Qualifizierungsbausteine vermitteln letztlich nur einzelne Tätigkeiten, führen zu einer regelrechten Atomisierung von Qualifikationen und nicht zu einer umfassenden Handlungskompetenz.
Die EQF-Initiative soll auch die Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung fördern, denn sie trägt neben Forschung und Hochschulbildung entscheidend zu mehr Arbeit und Beschäftigung in Europa bei.
Es muss Schnittstellen und damit Durchlässigkeit zwischen diesen Bereichen geben. Weiterer Effekt: die Attraktivität der beruflichen Bildung, zum Beispiel im Hinblick auf den zukünftigen Fachkräftemangel, steigt.
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