Die Produktion von acetyliertem Accoya-Holz im großtechnischen Maßstab ist erfolgreich angelaufen. Auf der Ligna+ informiert der deutsche Vertriebspartner, die Firma Roggemann, über die „neue Holzart“ die bei Holzfenster- und Türenherstellern bereits großes Interesse findet.
Wie Titan Wood und der britische Mutterkonzern Accsys Technologies mitteilen, wurde das Werk in Arnhem (NL) nach elfmonatiger Bauzeit Ende letzten Jahres fertig gestellt. Es folgte eine Testphase der Anlage, die erfolgreich abgeschlossen wurde, so dass bereits im März dieses Jahres die ersten Accoya-Lieferungen die Fabrik verlassen haben.Die Produktionsstätte ist zurzeit für eine Menge von jährlich 30 000 m³ Accoya-Holz ausgelegt. Mit einer Holzabmessung von 25 x 150 mm gehen die ersten acetylierten Chargen ins niederländische Reef Hout und werden als Material für Uferverkleidungen im Kanalbau eingesetzt. „Die Produktkontrollen haben unsere Erwartungen übertroffen, so dass sich das acetylierte, vormals wenig haltbare Holz nun sogar für schwierige Anwendungsbereiche im unmittelbaren Wasserkontakt eignet“, freut sich Bert Kattenbroek, Sales & Marketing Manager bei Titan Wood. Inzwischen hat das Unternehmen mit der Acetylierung von Qualitätshölzern für Fensterrahmen, Türen und Fassadenverkleidungen begonnen.
Für Fenster prädestiniert
Accoya ist ein extrem widerstandsfähiges Holz, das durch das Verfahren der Acetylierung aus wenig dauerhaften, nachhaltigen Holzarten hergestellt wird. Dabei werden die Hydroxyl-Gruppen in der Zellwand durch Essigsäureanhydrid in Acetyl-Gruppen überführt. Acetylverbindungen kommen natürlicherweise in allen Holzarten vor, so dass das Verfahren keine zusätzlichen oder gar toxischen Substanzen einbringt. Deshalb kann Accoya unbedenklich eingesetzt und zu 100 Prozent recycelt werden.
Accoya ist von vergleichbarer Dauerhaftigkeit wie hochwertiges Hart- bzw. Tropenholz und resistent gegen Feuchtigkeit, Pilze, Mikroorganismen und Insekten (Resistenzklasse 1 nach DIN EN 350–2). Die Rohdichte liegt bei 500 – 550 kg. Da das acetylierte Holz nur noch sehr wenig Feuchtigkeit aufnimmt, verringert sich das Quell- und Schwindverhalten um 80 Prozent – verglichen mit unbehandeltem Holz im Außenbereich. Außerdem ist die UV-Beständigkeit deutlich besser als bei anderen Holzarten. In Folge dessen müssen eventuelle Farbanstriche auch nur noch alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden. Das acetylierte Holz unterscheidet sich optisch und hinsichtlich der Verarbeitung nicht vom unbehandelten Holz.
Mit diesen besonderen Materialeigenschaften bietet Accoya eine echte Alternative zu Hart- bzw. Tropenhölzern – speziell für den Einsatz im Außenbereich also für Fenster und Türen aus Holz. Angeboten wird Accoya in Kanteln mit marktüblichen Abmessungen.
Inzwischen ist das vergütete Holz von einer Gruppe namhafter Fensterhersteller und auch vom Lackhersteller Sikkens getestet worden. Die Ergebnisse sind durchweg positiv und veranlassten den Kooperationspartner Sikkens zur Überarbeitung seines Longlife-Gewährleistungskonzepts. Bei Accoya-Fenstern gibt Sikkens eine 10-jährige Gewährleistung auf lasierende und eckende Beschichtungen „ohne“ einen Wartungsanstrich und „ohne“ den jährlichen Einsatz einer Pflegemilch.
Für alle die mehr über Accoya erfahren möchten: Der deutsche Vertriebspartner, das Holzhandelshaus Enno Roggemann informiert auf der Ligna+ über die neue Holzart für die Außenanwendung. ■
Enno Roggemann GmbH & Co. KG
28197 Bremen
Halle 17, Stand F53
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