Die Kriterien, die ein modernes Fenster erfüllen muß, sind vielfältig und teilweise nahezu gegensätzlich: Einerseits soll das Fenster möglichst gut isolieren, um Wärmeverluste nach außen zu begrenzen. Andererseits soll es nicht vollkommen isolieren, um einen notwendigen Luftaustausch für die Raumhygiene zu gewährleisten. Es muß möglichst dicht sein, damit keine Zugluft im Raum spürbar ist, soll aber genügend undicht sein, um „Schadstoffe“ ab- und genügend Sauerstoff zuzuführen. Auf der einen Seite soll es eine ausreichende Dichtigkeit gewährleisten, so daß es einen fast perfekten Schallschutz bietet. Auf der anderen Seite soll es eine ausreichende Undichtigkeit aufweisen, um entstehenden Wasserdampf nach außen dringen zu lassen. Gerade der letztgenannte Punkt spielt bei der Renovierung von Altbauten mit schlecht isolierendem Mauerwerk eine wichtige Rolle, da es unter diesen baulichen Bedingungen in Kombination mit gut dämmenden Fenstern schnell zur Feuchtigkeitsbildung in den Räumen kommt.
Trocal bietet in der Serie 900 zu diesem Problem gleich drei Lösungen, die alle eines gemeinsam haben: In den oberen Bereich des Fensters und in die oberen 10 cm der seitlichen Profile wird eine äußere Anschlagdichtung eingezogen. Die Außenluft, die im unteren Teil des Fensters durch die Belüftungsschlitze sowie generell zwischen den Profilen in den Zwischenraum von Mitteldichtung und Blendrahmenanschlag eindringt, erwärmt sich und steigt hoch. Durch die nachfolgend beschriebenen Systeme tritt die Frischluft dann in den Wohnraum. Die erste Möglichkeit ist die Belüftung über Rahmen und Flügel. Sie erfolgt durch Schlitze, die in den oberen Teil beider Fensterprofile eingefräst werden. Zusammen mit der äußeren Anschlagdichtung ist so ein ständiger Luftaustausch gegeben. Die zweite Variante der Frischluftzufuhr erfolgt nur über den Flügel, in dessen oberen Bereich ebenfalls Belüftungsschlitze eingefräst werden. Gleichzeitig wird die innenliegende Anschlagdichtung teilweise durch einen Keder ersetzt. Beide Möglichkeiten der ständigen Lüftung erfordern Fräsarbeiten am Fensterprofil. Genau darauf wird bei der neuen Belüftungsmethode, dem Air-Control-System verzichtet. Speziell für diese Fensterbau- Situation wurde die Mitteldichtung „Comfolip“ entwickelt, die auf die Schwankungen des äußeren Luftdrucks reagiert. Comfolip unterscheidet sich von herkömmlichen Mitteldichtungen durch ihre Doppelwandigkeit. Der Basisteil der Dichtung enthält Lüftungsschlitze, die einfach je nach Bedarf in der Produktion oder vor Ort mit einer Spezialzange in die Dichtung eingestanzt werden. Der zweite Teil überlappt den ersten und liegt bei normalem Luftdruck locker vor diesem. Steigt nun der äußere Luftdruck an, so legt sich der überlappende Dichtungsteil auf die luftdurchlässige Basis nach dem Prinzip des Klappenventils und verhindert so Durchzug und störende Windgeräusche. Das nachträgliche Umrüsten mit dem zum Patent angemeldeten System ist bei allen Trocal-Fenstern mit Mitteldichtung möglich. n
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