Mitte April konnte der Schulleiter der Staatlichen Fachschule – Meisterschule – für Schreiner Gunzenhausen, OStD Heinrich Schönbuchner, in den Räumen der Schule zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirt-schaft und Verwaltung begrüßen, die zum zehnjährigen Bestehen der Meisterschule gekommen waren. Im Jahre 1991 forderte der heutige Ehrenpräsident des bayerischen Schreinerhandwerks, Rudolf Arlt, in Gunzenhausen eine Meisterschule für Schreiner zu gründen, um die Situation der beruflichen Weiterbildung im bayerischen Schreinerhandwerk zu verbessern. Zu diesem Zeitpunkt konnten die drei bereits bestehenden Schulen in Ebern, Garmisch und München der bayernweiten Nachfrage kaum mehr gerecht werden.
Vom Wunsch bis zur Realisierung verging kaum ein Jahr. Bereits im September 1992 begrüßte man die ersten Meisterschüler des Kurses MS1. Der raschen Gründung der Schule kam ein glücklicher Umstand zugute: Die Meisterschule konnte sowohl be-züglich der Räumlichkeiten als auch des Lehrpersonals weitestgehend mit in die bereits bestehende Berufsschule integriert werden. Diese Besonderheit wirkt sich auch heute noch als ein sehr belebendes und erfolgreiches Element moderner beruflicher Bildung und Weiterqualifizierung aus. Schließlich nahmen von den 128 Studierenden, die seit 1995 die Meisterschule Gunzenhausen besuchten, immerhin 37 Prüflinge den seit diesem Zeitpunkt vergebenen Bayerischen Meisterpreis mit Stolz entgegen.
Die ursprünglich als kommunale Schule gegründete Meisterschule wurde am 01. August 1997 in die Staatliche Fachschule – Meisterschule – für Schreiner des Freistaates Bayern umgewandelt, was einzigartig ist.
Die Meisterschülerinnen und Meisterschüler werden in drei Semestern auf die Meisterprüfung vorbereitet, wobei die Schwerpunkte sowohl Bauschreinerei als auch der Möbel- und Innenausbau ist. Damit wird den künftigen Jungmeisterinnen und -meistern eine möglichst fundierte und breite Basis mit auf ihren beruflichen Weg gegeben. Als Grundlage für modernes und erfolgreiches Lehren und Lernen steht im Unterricht die Handlungsorientierung im Vordergrund. Nur so, so ist man in Gunzenhausen überzeugt, können junge Menschen neben der ohnehin geforderten fachlichen Kompetenz auch so genannte Schlüsselqualifikationen wie z. B. soziale Kompetenz, methodische Kompetenz usw. erlangen.
Was während dieser eineinhalb Jahre zielstrebiger Ausbildung von den Schülerinnen und Schü-lern geleistet wird, lässt sich für Außenstehende nur erahnen. Eien Eindruck über das Niveau dieser Ausbildung kann man jeweils am Ende eines jeden Meisterkurses stattfindenden Meisterstückausstellungen gewinnen, wo die Prüflinge ihre n Stücke der Öffentlichkeit präsentieren.
So beispielsweise auch Daniel Weiß, der sein Meisterstück „Bild der Zeit” nannte: ein Wohnzimmermöbel, das durch die Form – ein waagerechter Zylinderabschnitt – besticht. o
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