Das Meisterstück von Joachim Bruder – ein langgestrecktes Sideboard in Nussbaum und Ahorn – macht sofort neugierig. Der vorne abgerundete Korpus wirkt fast wie ein Stamm und erzeugt die Spannung mit dem schrägen Einschnitt – so, wie wenn der Metzger die Wurst teilt – ,wobei die helle Ahornfuge den entsprechenden Kontrast setzt.
Über diese Fuge wird das Möbel geöffnet. Dazu werden die zwei Außenschalen, die über einen Parallelschiebetürbeschlag miteinander gekoppelt sind, nach außen bewegt und geben den dahinter verborgenen Korpus aus Ahornholz frei. Dieser ist ebenfalls schichtverleimt, vorne entsprechend gerundet und überzeugt mit einer Materialdicke von nur 8 mm. Nach dem Öffnen wird ein Fach in der Mitte zugänglich, in dem der Receiver oder das DVD-Gerät für den Fernseher untergebracht werden. Die Auszüge an beiden Außenseiten nutzen den restlichen Stauraum. Sie sind jedoch nur zu öffnen, wenn die Außenschale geschlossen ist.
Der kleine Schubkasten auf der rechten Seite wird über einen Quickschnäpper geöffnet. Auf der linken Seite ist ebenfalls ein großer Auszug, der auf einer selbst konzipierten, doppelten Auszugsführung geführt ist. Dieser Auszug dient zur Lagerung von DVD’s. Da der Meisterschüler die Tiefe des Korpusses ganz nutzen wollte, konzipierte er eine interessante Konstruktion: Im vorderen Teil des Auszugs lassen sich insgesamt 10 DVD’s – jeweils 5 nebeneinander – lagern. Dahinter befindet sich nochmals die gleiche Konstruktion. Über einen kleinen Griff, der in die schmale Seitenwange integriert ist, lässt sich der hintere Teil umklappen und nach vorne legen. So werden insgesamt 20 DVD-Kassetten griffbereit und übersichtlich untergebracht. Die DVD’s liegen auf fein eingelassenen Edelstahlschienen, die sehr schlank sind und sauber eingelassen wurden. Rückseitig hat der Meisterschüler Druckknöpfe eingelassen, so dass die einzelne DVD – nach leichtem Druck auf die jeweils gewünschte Kassette – einem entgegenspringt und leicht entnommen werden kann.
Das Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart. (wp) ■
BM-Fotos: Frank Herrmann
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