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Beim Kunden glänzen

Hochglanzoberflächen
Beim Kunden glänzen

Damit ein Hochglanzaufbau wirklich perfekt wird, sind seitens des Verarbeiters viele Dinge zu beachten und möglichst bereits im Vorfeld zu bedenken. Hesse-Lignal hat in einer neuen und kompakten Broschüre zahlreiche Tipps und Tricks zusammengefasst.

Je hochwertiger und je planer die Hochglanzoberflächen sein sollen, desto aufwändiger sind die Lackier-, Schleif- und Polierarbeiten. Entsprechend verlängern sich die Fertigungszeiten.

Hundertprozentig plane und staubfreie Flächen lassen sich nur durch Nachpolieren erzielen. Bei dreidimensionalen Teilen ist das besonders aufwändig. Für Schiffsinnenlackierungen, für fest mit dem Gebäude verbundene Teile, für öffentliche Gebäude, für Küchen etc. kann es besondere Anforderungen an die Oberfläche geben (Schwerentflammbarkeit, IMO-Zertifizierung, Chem VOCFarbV, Oberflächenbeständigkeiten), die bei der Auswahl der Beschichtungsstoffe berücksichtigt werden müssen.
Trägermaterial: Bei der farblosen Hochglanzbeschichtung richtet sich der Lackaufbau nach der Holzsorte, z. B. Mahagoni benötigt auf Grund seiner Lochpore als erste Grundierung ein sehr dünnflüssiges Material, damit die Pore ausgefüllt werden kann. Bei den meisten Hölzern ist die Vorisolierung zur Sicherung des Verbundes der Lackschicht erforderlich. Für pigmentierte Aufbauten sollten dimensionsstabile Träger gewählt werden, z. B. folierte statt roher MDF-Platten, um dem Nachfallen der Beschichtung vorzubeugen.
Lacksystem/Farbe: Hochglanzaufbauten können auf unterschiedlicher Lackbasis erfolgen (PUR, Hydro, UPE, UV). Gegebenenfalls sind objektbezogene Anforderungen zur VOC-Abgabe einzuhalten oder es gibt andere, vom Auftraggeber geforderte Einschränkungen hinsichtlich der Auswahl der Beschichtungsmaterialien. Falls keine speziellen Notwendigkeiten bei der Auswahl des Lacksystems zu berücksichtigen sind, sollte die günstigste Beschichtung, abgestimmt auf Trägermaterial und die örtlichen Applikations- und Trocknungsmöglichkeiten, ausgewählt werden. Dunkel gebeizte Flächen oder dunkle Hölzer erfordern wegen der meistens hierfür geforderten hohen Brillanz besonders klare, anfeuernde Grundierungen. Helle, holzfremd gebeizte oder gebleichte Hölzer benötigen spezielle lichtechte und ggf. mit Lichtschutzmitteln ausgerüstete Lacksysteme. Bei pigmentierten Aufbauten sind dunkle Volltöne besonders sorgfältig zu bearbeiten. Schwarze Hochglanzflächen müssen grundsätzlich nachpoliert werden.
Technische Ausrüstung/Applikation: Nach Festlegung aller Anforderungskriterien an das Objekt, das Trägermaterial und an das Lacksystem, sollte ein Zeitplan unter Berücksichtigung der vor Ort vorhandenen Applikations- und Trocknungsmöglichkeiten und der weiteren technischen Ausrüstung, wie Schleif- und Poliermaschinen, erstellt und mit dem Endabnehmer abgestimmt werden. Je nach Trägermaterial, Lackaufbau und Anspruch an die Fläche, sind 7 – 14 Tage zur Fertigung einer polierten Hochglanzfläche einzuplanen. Bei fehlender technischer Ausrüstung oder eingeschränkten Fertigungskapazitäten könnten im Vorfeld ggf. einzelne Positionen ausgelagert werden.
Zu den empfohlenen technischen Ausrüstungen für die Fertigung kleinerer Einzelobjekte zählt beispielsweise ein temperierter Lackierraum mit geregelter Zu- und Abluft, Becherpistolen (Düsen 1,8 – 2 mm und 1,2 – 1,5 mm), ein temperierter Trockenraum, ein Exenterschleifer (Hub 2,5 mm) sowie Spezialschleifmittel (600 – 800er Korn für den Planschliff, 2500er Korn, ggf. auch feiner für den Polierschliff (Nassschliff)). Als Polierwerkzeuge eignen sich Handpoliermaschinen mit elektronischer Drehzahlregelung von 700 – 2000 min-1 mit Schwabbelscheibe (Molton, Lammfell, Filz) und Schaumgummischeibe. Ebenso benötigt man weiche Poliertücher.
Geht es an die Herstellung größerer Objekte und größerer Einheiten, sollte es einen temperierten, möglichst staubfreien Lackierraum mit geregelter Zu- und Abluft geben, eine 2K-Spritzanlage sowie auch einen temperierten Trockenraum. Zum Schleifen eignen sich Langbandschleifmaschinen und Flächenschleifautomaten.
An Spezialschleifmitteln benötigt man 600 – 800er Korn für Planschliff, 2500er Korn, ggf. auch feiner für den Polierschliff (Nassschliff). In Frage kommende Polierwerkzeuge sind Langbandschleifmaschinen mit niedriger Bandgeschwindigkeit und Filz- oder Moltonband bzw. Polieranlage sowie Handpoliermaschinen mit elektronischer Drehzahlregelung von 700 – 2000 min-1 mit Schwabbelscheibe (Molton, Lammfell, Filz), und Schaumgummischeibe. Hinzu kommen weiche Poliertücher.
Empfohlene Schleif- und Polier- mittel: Für den Plan und Polierschliff sollte bevorzugt stearatbeschichtetes Papier mit halboffener Streuung verwendet werden. Alle anderen Eigenschaften wie die Art des Korns, der Unterlage und der Bindung sind auf die jeweiligen Anforderungen und Arbeitsgeräte abzustimmen. Die Poliermittel unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Korngröße und richten sich nach dem jeweiligen Polierverfahren und dem Lacksystem.
Beim Polieren mit Handpoliermaschine wird je nach Qualitätsanspruch mit einer gröberen Schwabbelpaste vorpoliert und dann mit der feineren nachpoliert. Je feiner der Polierschliff war, umso weniger Arbeit bereitet das Schwabbeln. Unter Umständen kann auf das Vorpolieren mit der gröberen Paste verzichtet werden.
Polieren – so geht’s: Schwabbelscheiben mit Polierpaste benetzen und die zu schwabbelnde Fläche mit einem Pinsel mit Polierpaste einstreichen. Anschließend gleichmäßig und weich mit nicht zu hohem Druck polieren, Arbeitsgeschwindigkeit max. 1200 min-1, um Durchschwabbeln und Überhitzung zu vermeiden! Arbeitsgang mit feinstem Poliermaterial wiederholen, bis die Fläche den gewünschten Glanz aufweist. Endpolish mit weichen Microfasertüchern und Polish oder Lignal-Möbelpolitur ZD 520.
Reinigung und Pflege: Hochglanzoberflächen bedürfen besonderer Pflege. Die Kratzempfindlichkeit lackierter Hochglanzoberflächen ist bei der Reinigung und Pflege zu berücksichtigen. Trockene, harte Tücher und abrasiver Reiniger sollten deshalb nicht verwendet werden. Hesse-Lignal empfiehlt feuchte, weiche Tücher, besser noch feuchte, feine Microfasertücher. Zur gleichzeitigen Reinigung und Pflege empfiehlt das Unternehmen eine wässerige Lösung mit Proterra Reiniger GR 1900. Das Pflegemittel enthält neben anionischen Tensiden auch natürliches Carnaubawachs, das die Lackflächen bei jedem Reinigungsvorgang gegen Gebrauchsspuren schützt.
Das Wichtigste bei Hochglanzlackierungen ist, den richtigen Untergrund und die richtige Grundierung für den vorgesehenen Verwendungszweck zu wählen und ausreichend Zeit einzuplanen. Hochglanzoberflächen lassen sich nicht „mal eben so“ fertigen!
Wer mehr wissen möchte, kann sein Wissen in einem der regelmäßig von Hesse-Lignal veranstalteten Aufbauseminare „Hochglanzlackierung/Schwabbeln/Polieren“ praxisnah vertiefen. ■
Hesse GmbH & Co.
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