Die Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Rhein-Main klagen über eine schlechte Zahlungsmoral ihrer Kunden sowie Forderungsausfälle in erheblichem Umfang. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Handwerkskammer Rhein-Main zum Zahlungsverhalten öffentlicher und privater Kunden.
Rund 40 Prozent der Betriebe stellen eine Verschlechterung bei der Entwicklung des Zahlungsverhaltens in den letzten fünf Jahren fest. Dies betrifft gewerbliche, private und öffentliche Auftraggeber gleichermaßen. Lediglich 2,5 Prozent der Betriebe sprechen von einer Verbesserung. Das Zahlungsverhalten wird von einem Viertel der Betriebe bei öffentlichen Auftraggebern und von 18 Prozent bei privaten Kunden als mangelhaft bis ungenügend beurteilt. Die verzögerte oder komplett ausgefallene Bezahlung von Rechnungen hatte auf 37 Prozent der Betriebe keinerlei Auswirkungen. Dem gegenüber waren 20 Prozent der Betriebe dadurch in ihrer Existenz gefährdet.
Auch das ZDH berichtet nach einer durchgeführten Sonderumfrage bei rund 13 700 Handwerksbetrieben von einer sich weiter verschlechterten Zahlungsmoral. 66 Mrd. Euro werden pro Jahr verspätet gezahlt, rund 5,2 Mrd. Euro gar nicht. Das setze die Betriebe weiter unter Druck, so ZDH-Präsident Otto Kenzler, zumal sie bereits unter der andauernden Rezession und der restriktiven Kreditvergabe der Banken leiden würden.
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