Es hängt an der Wand, ist flach wie eine Flunder und wirkt wie ein Bild – fast wie ein Kunstwerk – die Rede ist von einem Wandsekretär, der Ulrich Stiebler als Meisterstück entworfen und gebaut hat.
Das Möbel besticht durch seine klar gegliederten Fronten, wobei der harmonierende Kontrast des Nussbaumholzes zum gebleichten Ahorn dies noch unterstützt und verstärkt.
Der Korpus des Sekretärs ist sehr flach gehalten und die Fronten stehen weit über den Korpus hinaus. Dadurch wirkt das Möbel eher flächig als voluminös. Die weit überstehende Front ist auch funktionell begründet: die Klappe am unteren Korpus benötigt keinen Klappenhalter, sondern stützt sich selbst am Korpus ab.
Die obere Front lässt sich mit Hilfe eines Gegengewichtes fast federleicht senkrecht nach oben schieben und stört nicht am Arbeitsplatz.
Die Fronten haben einen umlaufenden Nussbaum-Rahmen, die mit Schlitz und Zapfen – auf Gehrung abgesetzt – verbunden sind. In diesen Rahmen sindjeweils vier Ahornbretter in eine Nut geführt. Wegen der geringen Tiefe des Korpus können A4-Formate nur stehend untergebracht werden. Dafür gibt es ein ausklappbares Fach mit drei Unterteilungen. Im oberen Bereich ist ein kleiner Auszug, der mit einer integrierten Leuchte den Schreibplatz erhellt.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule Schwäbisch Hall und nahm am Gestaltungswettbewerb „Meisterform Holz 2001“ teil.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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