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Tischlermeister-Ausbildung an der HWK Trier

Denken und Handeln im Dialog
Tischlermeister-Ausbildung an der HWK Trier

Im Jahr 2022 hat die Handwerkskammer Trier das Bildungszentrum Campus Handwerk eröffnet. Dort können sich Tischlerinnen und Tischler nun weiterbilden. Von den Meisterstücken des Meistervorbereitungslehrgangs 2022/23 stellt BM hier einige vor.

Ein besonderes Interesse für die japanische Kultur prägt den Entwurf des Meisterstückes von Jan Mangelsdorf, einem Couchtisch in Eiche, Linde und Glas. „Der ebenfalls als Teetisch nutzbare Couchtisch ist 80 cm breit und lediglich 32 cm hoch, sodass man ihn auch gut auf dem Boden sitzend nutzen kann“ , so der Meisterschüler. „Mit seiner sechseckigen Grundfläche nimmt er die 60°-Winkel des Hauses auf und schmiegt sich organisch in das verwinkelte Gebäude ein.“ Ein nach unten schräg angefaster Zargen nimmt in einem Falz eine Glasplatte auf, unter der ein in der japanische Kumikotechnik hergestelltes Flechtwerk aus hellen Lindenleisten die sechseckige Form des Tisches spielerisch aufnimmt. Durch die kristalline Form des Korpus und den an Teeplantagen erinnernden Grünton im Inneren soll die Assoziation an einen grünen Jade-Schmuckstein geweckt werden. Mit dem auf hölzernen Kulissenauszügen geführten, schräg gezinkten Schubkasten will der Meisterschüler einen Bogen zur westlichen Handwerkskunst schlagen.

Rund eingefasst

Einen modernen Klassiker im Retro-Look, ein Sideboard in amerikanischem Nussbaumholz und Farblack, hat Nicolas Friedrich als Meisterstück entworfen. Getragen von einem mit klassischen Schlitz-und-Zapfen-Verbindungen verbundenen Fußgestell mit schräg ausgestellten Beinen, ist die blaue, an den Ecken gerundete Front des Korpus durch den leicht vorspringenden unteren und oberen Boden fein eingefasst. Die Front der gerundeten Türen und die Vorderstücke werden durch dreieckig geformte Leisten gebildet. Zwei breite, auf mechanischen Auszügen geführte und offen gezinkte Schubkästen lassen sich ebenso wie die Türen grifflos mittels Tip-on-Beschlägen öffnen.

Kristalline Strukturen

Die Elemente Feuer und Wasser inspirierten Marius Windhausen zu seinem Meisterstück „Lava & Ice“ , einem Sideboard, „welches moderne Technik mit traditioneller Handarbeit kombiniert“, so der Meisterschüler. Der auf drei Seiten durch eine Umrandung aus dunklem Mineralwerkstoff (Corian) eingefasste, deckend weiß lackierte Korpus soll durch seine facettierte Front den Eindruck erwecken, als sei er aus einem massiven Eisblock herausgearbeitet worden. „Sowohl das Gestell als auch die Schubkästen sind mit traditionellen Verbindungen aus familieneigenem Eiche-Massivholz gefertigt. LED-Spots an der Unterseite heben die aufwendige Fertigungsweise des Gestells hervor.“

Markant gezeichnet

Ein reduziert gestaltetes Sideboard in Kernesche, amerikanischem Nussbaum und Glas entwarf und fertigte Nicolai Kruppert als Meisterstück. Getragen von einem dunklen Gestell aus quadratischen Profilen, das zusammen mit der Platte aus Nussbaum einen feinen Kontrast zum hellen Eschefurnier bildet, lassen sich die beiden seitlichen Teile des Korpus durch verdeckt angeschlagene Winkeltüren weit öffnen. Zwei verglaste Drehtüren in der Mitte geben den Blick frei auf einen Vitrinenteil für besondere Exponate. Die Fronten können durch einen leichten Überstand über den Korpus und eine breite, weinrot lackierte Schattenfuge mit integrierter LED-Beleuchtung geöffnet werden. Zwei offen gezinkte und mechanisch geführte Schubkästen bieten zusätzlichen Stauraum.

Dynamisch gegliedert

Beim Entwurf seines Meisterstückes setzte Sebastian Schons bewusst auf die Störung von sonst üblichen Sehgewohnheiten. Der rechteckige Korpus seines Meisterstückes, ein TV-Möbel in Eiche und schwarzem HPL, ist in eine schräg verlaufende und Schwarz beschichtete Wandtafel eingeschoben, die mit parallelen Massivholzleisten bestückt ist – verdeckt eingebaute LEDs unterstützen den schwebenden, von der Wand abgehobenen Charakter zusätzlich.

Im linken Teil des auf Gehrung gearbeiteten Korpus bieten zwei breite, mechanisch geführte Schubkästen und rechts ein durch eine Drehtür verschlossenes Fach reichlich Stauraum für Zubehör und Technik. Ein dazwischen eingefügter, offener, trapezförmiger Korpus in massiver Roseneiche nimmt das Thema der Schräge der Rückwand noch einmal auf. (hf/Quelle: Meisterschüler)


Tischlermeisterschule der HWK Trier

„Bei einem guten Handwerker stehen Denken und Handeln in einem ständigen Dialog“. Dieser Ausspruch des amerikanischen Soziologen Richard Sennett, der in großen Lettern im Foyer des Verwaltungsgebäudes der HWK Trier prangt, kann als Motto der Tischlermeisterschule Trier genommen werden.

In den im Mai 2022 neu errichteten Räumen des „Campus Handwerk“ können die angehenden Tischlermeisterinnen und -meister ihren zeitgemäßen, ganzheitlichen Unterricht besuchen. Die praktische Ausbildung findet in den hochmodern ausgestatteten Werkstätten statt. Dabei ist die Verzahnung von Theorie und Praxis das wichtigste Leitmotiv der berufsbegleitenden 11/2-jährigen Ausbildung. Die alle aus dem Handwerk stammenden Dozenten legen großen Wert auf die handwerkliche Prägung des Unterrichtes. Neben StD Hans Löber, der als Prüfungsausschuss-Vorsitzender hauptsächlich in den Handlungsfeldern 3 und 4 unterrichtet, sind die anderen jungen Dozenten allesamt ehemalige Kursteilnehmer des Meisterkurses Trier und konnten sich durch hervorragende Abschlüsse für ihre jetzigen Aufgaben qualifizieren. Besonders interessant ist die Kombination, die Christian Posselt einnimmt. Als Dozent ist er sowohl in der Theorie als auch in der einmal wöchentlich stattfindenden praktischen Unterweisung eingesetzt. Neben Christian Posselt, der mittlerweile im Hauptberuf in den Schuldienst gewechselt ist, sind die Tischlermeister Maximilian Willems und Daniel Tombers im Einsatz. Hohen Wert genießt dabei die Ausbildung im digitalen Bereich. Die im 3D-Zeichenprogramm geplanten und gestalteten Entwürfe werden von einer hochmodernen Fünf-Achs CNC-Maschine in der Werkstatt gefertigt.

Neben diversen Projekten, die handlungsfeldübergreifend geplant und ausgeführt werden, steht die Entwicklung von Führungskräften des Handwerks im Fokus, womit der Denken/Handeln-Dialog in idealer Weise umgesetzt werden kann.

Kontaktdaten für die Meisterausbildung an der HWK Trier (Tel. 0651 207233):

mbenzmueller@hwk-trier.de

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