Bei Leichtbauplatten mit dünnen Deckschichten deutlich unter 8 mm muss zusätzlich zu der Dekorkante eine Kante mit Stützfunktion zur Stabilisierung der Platte eingesetzt werden. Mit der Bonding Edge ist es Döllken gelungen eine Stützkante zu entwickeln, die sowohl für die herkömmliche Bekantung von Leichtbauplatten als auch für das neue DoubleEdge-Verfahren von Homag (siehe Seite 46) geeignet ist. Sie kann also entweder in einem Arbeitsgang mit anschließender Dekorkantenaufbringung oder bei entsprechender Maschinenausstattung auch direkt zusammen mit der Dekorkante in nur „einem“ Arbeitsschritt verarbeitet werden. Die Kante wurde gebrauchsmusterrechtlich geschützt und zum Patent angemeldet.
Beim herkömmlichen Verfahren wird zunächst in die Decks der Platten ein Falz gefräst und die Bonding Edge darin verleimt. Nach deren Formatierung wird anschließend die Dekorkante angefahren, ohne das zusätzlich auf der Stützkante noch eine Primerung erforderlich ist. Die Bonding Edge besitzt einige wesentliche Vorteile: Sie ist aus modifiziertem PP und damit sehr wärmeformbeständig. So besteht keine Gefahr, dass sie beim Verleimungsprozess erweicht und die notwendige Stabilität verliert. Außerdem wird verhindert, dass es bei der anschließenden Bearbeitung zu Fehlern beim Fräsbild insbesondere beim Kopieren kommt. Die Besonderheit der Bonding Edge liegt in ihrer durchgängigen Perforierung. Bei der Verklebung der Dekorkante dringt der Kleber durch die Löcher der Stützkante und erreicht damit eine sehr feste Verankerung der beiden Kanten und zusätzlich auch dem Wabenkern.
Auch beim DoubleEdge Verfahren, das von Homag auf der Ligna+ vorgestellt wurde, zeigt sich die Bonding Edge als vorteilhaft. In einem Verleimteil wird die Stützkante mit der Dekorkante wie zu einem T-Profil zusammengeklebt und im gleichen Arbeitsschritt dann in die Leichtbauplatte eingeklebt. Dafür ist die Bonding Edge sehr plan und an den Rändern präzise geschnitten. Auch hier kommt bei der Verklebung wieder der Verankerungseffekt der Perforation zum Tragen. Das neue DoubleEdge-Verfahren von Homag führt zusammen mit der Bonding Edge zu einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis, weil alle Materialien in nur einem Arbeitsgang verleimt und angefahren werden. Besonders zeigt sich dieses auch bei der BAZ-Verarbeitung. Die gute Radiengängigkeit der aus PP bestehenden Bonding Edge sorgt für ein geschmeidiges Biegeverhalten an Freiformteilen.
Döllken GmbH
45964 Gladbeck
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