Ein kleines Geschäft mit nur 24 m² Verkaufsfläche bot einem Schmuckdesigner und Goldschmiedemeister die Möglichkeit, seine Schmuckgalerie ins Zentrum zu verlegen. Eine optimale Raumausnutzung und eine brillante Inszenierung des Raumes machen aus dem kleinen Raum ein echtes Schmuckkästchen.
Die Schmuckgalerie von Diplom-Designer Peter Steck wurde Ende 1998 in ein altes Fachwerkhaus am historischen Marktplatz in Düsseldorf-Kaiserswerth verlegt und neu gestaltet.
Bevor mit der räumlichen Neugliederung begonnen werden konnte, wurde das Erdgeschoss und die Fassade des alten Fachwerkhauses aus dem 18. Jahrhundert von Grund auf saniert.
Die Vorstellungen, die der Schmuckdesigner auf knapp 24 m² realisieren wollte, stellte das Architektenteam Schober + Listmann aus Düsseldorf vor eine schwierige Gestaltungs- und Planungsaufgabe – eine echte Herausforderung.
Auf der kleinen Verkaufsfläche, die sich wie ein enger Schlauch ausnahm, sollten ein Galerieraum, eine vertrauliche Beratungszone, ein voll ausgestatteter Goldschmiedearbeitsplatz und eine kleine Büroecke für Schreibarbeiten, Fax etc. unter-gebracht werden. Der Durchgang zur anschließenden Miniwerkstatt und zur Toilette musste dabei erhalten werden, sollte aber nicht einsichtig sein, um die Schlauchwirkung nicht noch zu verstärken.
Der Grundriss verdeutlicht, wie hier den Ansprüchen folgend die Raumgliederung entworfen wurde. Im vorderen Eingangs-bereich befindet sich die Schmuckausstellung mit mehreren Vitrinen und einer kleinen Sitzecke. Die gegenüberliegende Wand spiegelt mit einem langen geschliffenen Spiegel die lang gezogene Vitrine im Eingang wider. Gleichzeitig vergrößert bzw. verbreitert dieser in Augenhöhe angebrachte Spiegel den Raum optisch und schafft einen attraktiven, fast virtuellen Eindruck.
Nach dem Arbeitsplatz schließt sich die halb offene Rotunde als vertrauliche Beratungszone an. Auch in die runde Wandscheibe der Rotunde wurde eine schmale umlaufende Vitrine eingebracht. Gegenüber dieser Beratungszone wird der Raum nochmals erweitert durch eine Gruppe von fünf Einzelvitrinen aus gesandstrahltem Glas und Edelstahl.
Versteckt hinter der Rotunde ist die Büroecke und der Durchgang zur Werkstatt, in der sich größere Werkzeuge und ein weiterer Goldschmiedearbeitsplatz befinden.
Um die Schmuckstücke in ihrer Wirkung noch zu unterstreichen, die überwiegend aus Platin und Gold gefertigt werden, wurde wenig Farbe und wenige sehr schlichte, jedoch wertige Materialien für die Möblierung verwendet.
Der Farbton des Bodens und des Eichenholzes kontrastiert auf diese Weise mit der sparsamen Verwendung von Edelstahl und gesandstrahltem Glas, um den Raum licht und großzügig erscheinen zu lassen. o
Planung:
Architektur- und Innenarchitektur-büro Schober + Listmann, 40625 Düsseldorf
Ausführung:
Einrichtungen Mühlenbruch GmbH, 45968 Gladbeck
Fotos:
Kater Kunststücke, Jörg Terlinden und Erika Kaldemorgen,
44797 Bochum
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