Das hessische Tischlerhandwerk befürwortet die Einführung einer „CNC-Fachkraft im Tischlerhandwerk“ nach bayerischem Vorbild. Unter den rund 80 Teilnehmern der diesjährigen Berufsbildungstagung bestand Einvernehmen darüber, dass die modernen C-Technologien stärker als bislang in die Ausbildung einbezogen werden müssen. Allerdings wurde die Ausweitung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung um einen CNC-Lehrgang strikt abgelehnt. Eine Lösung des Problems offerierte Wolfgang Kurfer, Studiendirektor an der Staatlichen Berufsschule in Traunstein und ehemals Leiter des Arbeitskreises „Zertifikat CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk“ beim Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München. Innerhalb eines Kurses mit 40 Unterrichtsstunden soll interessierten Auszubildenden die Möglichkeit einer freiwilligen und kostenlosen Zertifikatsprüfung zur „CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk“ angeboten werden. Nicht nur die anwesenden Fachlehrer sahen hierin eine Möglichkeit zur Profilierung ihrer Schulen, auch die Prüfungsausschussmitglieder und Lehrlingswarte werteten dieses Angebot als einen weiteren Baustein hin zu einer qualifizierten und modernen Berufsausbildung. Und auch von Seiten des Kultusministeriums kam weißer Rauch: Wenn diese Maßnahme auch nicht durch zusätzliche Zuweisungen seitens des Ministeriums oder der Schulträger unterstützt werden könne, so stehe man dem Modell doch sehr positiv gegenüber. Weitere Punkte der Tagung waren die Erarbeitung einheitlicher Mindeststandards für die Ausstattung von Lehrwerkstätten, die Durchführung von Prüfungen nach der neuen Ausbildungsordnung sowie die Umsetzung der Nachwuchs-Werbeaktion „Tischler – Tolle Jobs für tolle Typen“.
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