Der viergeschossige Bau auf dem Dreispitzareal in Basel diente der Regent Beleuchtungskörper AG seit 1955 als Showroom und Bürogebäude. Das architektonisch und bautechnisch Besondere dieser Sanierung liegt in der Fassade, so Architekt Dieter Staehelin: „Die Lichtdurchlässigkeit der Fassadenhülle schafft vielfältige Ausdrucksformen. Es entsteht ein Wechselspiel von Innen nach Aussen, von Licht und Raum, der erlebt werden kann. Die Fassade ist klassisch hinterlüftet konzipiert. Ihre Eigenheit besteht darin, dass der Wetterschutz wie auch die Dämmung aus transluziden Kunststoffmaterialien bestehen, die das Licht von außen und innen durchscheinen lassen. Die Materialien verkörpern eine anspruchsvolle Einfachheit.“
Mit dem Einsatz von GFK-Platten begaben sich die Planer auf Neuland, denn das vorgesehene Material war mit einer derart strengen Forderung nach Licht- und Farbgebung noch nicht an Bauten vertreten. „Ich wollte in der Fassade mit einem transparenten Material arbeiten, das, trotz Außenlichtreduzierung, das Tageslicht erlebbar macht, ohne die Kunstlichtpräsentation im Innern zu stören“, erläutert Staehelin, der sich für eine blau eingefärbte, transluzente innere Fassadenhülle entschied.
Diese 10 cm starken Scobatherm-Elemente aus glasfaserverstärktem Kunststoff (U-Wert: 0,3 W/m2K) dienen durch ihre Füllung aus transparenter Zellulose gleichzeitig als Dämmung. Dank ihres sehr geringen Gewichtes lassen sie sich bei Montage und Transport gut handhaben und benötigen trotz der Element-Abmessungen von 224 x 84 cm keinen Kran. Zur einfachen Verarbeitung sind die Platten mit Nut und Feder ausgestattet und wurden mit Kompriband und einem Klemmprofil befestigt.
Zur Ästhetik der Elemente sagte Designer Felice Dittli, zuständig für die Innenarchitektur, das Beleuchtungs- und das Ausstellungskonzept: „Mit den Fassadenelementen konnten wir den Innenraum verdunkeln und zugleich feststellen, dass die Sonne um das Gebäude herum noch sichtbares Thema ist. Hier ging es nicht um ein Abschotten, sondern um einen Lichtaustausch von innen nach außen und umgekehrt.“ Die getönten Platten vermitteln ein weiches und gestreutes Licht, das sich mit fortschreitender Tageszeit verändert.
Damit trotz Lichteinfall keine Überhitzungsprobleme auftreten, sind die außen liegenden Elementplatten in Weiß gehalten, um die Wärme in den 30 cm tiefen Luftraum zu reflektieren. Durch diese Hinterlüftung, deren Luftzufuhr mit Filtern ausgestattet ist, wird die Wärme über das Dach abgeführt. Zum äußeren Schutz verwendete man weiße Scobalit-Wellplatten, ebenfalls aus GFK.
Diese Platten sind auf einem Aluminiumprofil aufgeschraubt, ihre Stöße sind abgedichtet und selbst die Verschraubung erfolgte mit abgedichteten Schrauben, denn nachts ist die Fassade von Punktstrahlern hinterleuchtet. Die Eckverbindung der äußeren Wellplatten wurde mittels abgedichteter Blechschwerter realisiert. Schlitzlöcher sorgen für eine Möglichkeit der Ausdehnung der Fassadenplatten.
Staehelins Resümee: „Mir war der Fassadenwerkstoff sehr wichtig, denn ohne ihn würden wir heute nicht über diese Aura reden, die wir jetzt alle hier genießen. Dieses Material hat einen originalen Ausdruck, etwas Unverwechselbares, etwas Ungewohntes. Für Regent ist das neue Gebäude die Firmenphilosophie: Licht zeigen.“ ■
Teilen: