Außergewöhnlich hohe Temperaturen, lang anhaltende Trockenheit und hohe Ozonwerte hätten die Wälder in diesem Jahr erheblich belastet, so Matthias Berninger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts des Bundes am 11.12.2003 in Berlin. Das ganze Ausmaß der Vegetationsschäden werde aber erst in den kommenden Jahren deutlich werden, befürchtet er.
Der Anteil der Bäume ohne sichtbare Schäden läge mit nur noch 31 Prozent nahe dem Tiefststand von 1992. Rund 23 Prozent der Bäume zeigten deutliche Nadel- bzw. Blattverluste, wobei das Bild nach Baumarten differenziert sei: Der Zustand der Buchen habe sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert, nahezu unverändert sei der Zustand von Fichte und Kiefer, deutlich verschlechtert habe sich dagegen der Kronenzustand von Eiche und anderen Laubbäumen. Dabei gebe es erhebliche regionale Unterschiede.
Berninger wies darauf hin, dass die Bodenschutzkalkung eine wichtige Vorsorgemaßnahme zum Schutz der Waldböden vor weiterer Versauerung bleibe: „Ich sehe mit großer Sorge, dass in einigen Ländern der Umfang der Bodenschutzkalkung zurückgeht.“
Im Übrigen zeichne sich ab, dass Borkenkäfer sich im kommenden Jahr zu einem massiven Problem für den Wald entwickeln könnten, so Berninger. Die diesjährigen Witterungsverhältnisse seien für eine Vermehrung dieses Schädlings geradezu ideal gewesen.
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