Gemeinsam Ausstellungen veranstalten, um Handwerkskunst und innovatives Möbeldesign unter die Leute zu bringen – das ist die Idee der Kornberger Designtischler. Elf Tischlereien aus der Steiermark wollen den Markt zusammen besser und überzeugender erreichen.
Mit dem Thema Design setzt man sich sehr intensiv auseinander: Neue Möglichkeiten und neue Ideen wurden entdeckt und brachten der Gruppe insgesamt einen Vorsprung – durch den Designfaktor, der gerade in dieser Branche große wirtschaftliche Bedeutung hat. Gemeinsame Workshops und Seminare unter der Leitung von Innenarchitekt Michael Maier, der die Gruppe seit Jahren künstlerisch betreut, stehen ebenso auf dem Programm wie Vorträge von Designern. Besondere Bedeutung kommt hier auch der Kooperation mit der Landesberufsschule Fürstenfeld zu.
Die Gruppe der Kornberger Designtischler wurde 1988 gegründet. Über die Jahre hinweg haben sich die Kornberger ein hervorragendes Image aufgebaut, heute gilt der Zusammenschluss als Vorzeigeprojekt in Österreich.
Gemeinschaftsausstellungen bieten den Tischlern die Möglichkeit, eigenes Design, das sich nicht unbedingt nach Kundenwünschen orientieren muss, zu präsentieren. Produkte, Möbel und Einrichtungsgegenstände werden erlebbar gemacht. Man will andere Wege beschreiten. Möbelstücke von Wert, gepaart mit einem großen Anteil an Kreativität, an Design, an Formschönheit und an Funktionalität. Auch der Einsatz von neuesten Materialien und die Einbindung von technischen Raffinessen sind richtungsweisend und zeigen, dass die Gruppe in puncto Handwerkskunst weiter auf dem Erfolgsweg ist.
Zudem wurden auch neue Kontakte und Freundschaften unter den Kollegen geknüpft. Die Kornberger Designtischler, das sind: die Einrichtungswerkstätte Bischoff, Cserni Wohnen, Tischlerei Fellner, Tischlerei Gerstmann, Tischlerei Knaus, Einrichtungswerkstätte Lamprecht, Tischlerei Lenz, Wohnstudio Prödl, Einrichtungswerkstätte Radaschitz, Tischlerei Sattler, Handwerkstätte Würzler sowie die Landesberufsschule Fürstenfeld.
Die Kornberger präsentieren sich auf Ausstellungen in der Steiermark, aber die Kontakte gehen auch bis nach Wien. Mit jeder Ausstellung werden neue Kundengruppen erschlossen. Die Marketingstrategie der Kornberger scheint zu fruchten. Internationale Beachtung fand die Gruppe mit der Kollektion der „Peichl-Möbel“, die sie im Jahr 2000 exklusiv für den Stararchitekten Prof. Gustav Peichl produzierte.
Der wirtschaftliche Erfolg bestätigt das Marketingkonzept der Kornberger. Bei der Ausstellung im Kunsthaus Graz im Jahr 2004, die das Thema „Wohnen im Zukunftslebensraum“ hatte, wurden an fünf Tagen mehr als 4000 Besucher gezählt. Innovative Ansätze wie ein Solarmöbel und integrierte Lichtspiele überraschten die Besucher und stellten auch das Thema Handwerkskunst in ein neues Licht.
In diesem Jahr wurde ein Möbeldesignwettbewerb für die Jungarchitekten der TU Graz (Institut Raumgestaltung) initiiert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die praxisnahen Entwürfe wurden gemeinsam mit den Kornberger Designtischlern umgesetzt. Die 44 eingereichten Arbeiten hatten hohe Auflagen zu erfüllen. Die ausgewählten Projekte entsprechen den gestellten Anforderungen auf unterschiedliche Weise. Es gibt Eyecatcher, die sicherlich auch in der Öffentlichkeit zur Präsenz der Tischlervereinigung beitragen, ebenso wie Produkte, die gute Marktchancen haben.
Mag. art Christian Steiner, Designer und Lektor an der Universität für angewandte Kunst in Wien: „Es gibt gute Ideen von den jungen, kreativen Nachwuchs-Designern, aber es hängt auch von der Umsetzung ab, die letztendlich über die Qualität entscheidet – hier sind die Kornberger Designtischler gefordert.” Präsentiert wurde diese „Kollektion der Wettbewerbssieger” vom 15. bis 18. September 2005 im Space 04 des Kunsthauses Graz. Über eine weiterführende Vermarktungsstrategie dieser Kollektion wird nachgedacht. (ra)
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