Der Flügel im Flügel: Ein Lüftungselement
Heutige Fenstersysteme werden standardmäßig mit einem DK-Beschlag ausgestattet. Da diese Beschlagtechnik in früherer Zeit jedoch noch nicht zur Verfügung stand, besaßen Fenster damals Drehbeschläge aus einfachen Bändern. Die “Flügel im Flügel”-Konstruktion hat eine einfache Erklärung: Das Öffnen eines großen Flügels führte im Winter zu einer starken Abkühlung des Raumes, denn besonders in östlichen Ländern herrschten dann oft arktische Temperaturen. Andererseits war gerade durch die haushaltsüblichen offenen Feuer in Küche und Wohnbereich ein Luftaustausch zwingend erforderlich. Um hierbei den Wärmeabfluß zu begrenzen, wurde ein kleiner Flügel im Flügel eingebaut. Diese Bauweise ist noch heute in Rußland üblich, wo diese Fenster “Fortitschka” (ausgesprochen) genannt werden. Die Forderung, daß für den Barthels Hof derartige Fenster zu liefern seien, stellte für die “eurotec” kein Problem dar. Dazu eurotec-Geschäftsführer Günter Pazen: “Eine Flügel im Flügel-Lösung gehört nicht zu unserem täglichen Repertoire. Wir mußten, allen historischen Auflagen zum Trotz, ja auch ein gebrauchstaugliches Fenster liefern. Dafür haben wir eine Systemlösung gefunden, die der geforderten Beanspruchung an Wind und Regendichtheit standhält und eine beschlagstechnische Lösung bietet.” Die Hauptflügel wurden dazu in schmaler Bauweise erstellt, jedoch mit modifizierten, handelsüblichen Beschlägen, die für die Flügel im Flügel individuell selektiert wurden. Zur Produktion war zu erfahren, daß hier auf modernen Anlagen gefertigt wurde, aber aufgrund des wechselnden Falzbereiches sowie der notwendigen Wasserführung ein Aufwand entstand, der einer “Manufaktur” nahekam.
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