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Der Reichstag – eine Herausforderung

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Der Reichstag – eine Herausforderung

Rund 105 Jahre nach der feierlichen Schlußsteinlegung durch Kaiser Wilhelm II. geht in Berlin der neu erstehende Reichstag seiner Vollendung entgegen. Seine Fertigstellung wird ein Jahrhundertwerk krönen, denn die Neuschöpfung des Hohen Hauses setzt sowohl architektonisch als auch bautechnisch und organisatorisch neue Maßstäbe. Sie ist zugleich ein Zeichen der wiedergewonnenen Einheit und der demokratischen Grundordnung Deutschlands – Denkmal und Mahnmal zugleich.

Welche hohen Anforderungen an Organisation, Produkte und handwerkliche Leistung das Projekt “Neuer Bundestag” stellte, zeigt das Beispiel der rund 1000 Türen, die Schörghuber, 84539 Ampfing, individuell für den Reichstag konstruierte und baute.
Monumentale Formate
Fosters Pläne stellten auch für Schörghuber eine Herausforderung dar, galt es doch, völlig unterschiedliche Türelemente von der einflügeligen Tür mit 1 m Breite und maximal 5 m Höhe bis zu Elementen mit Seitenteilen bis zu 6 m Breite sowie bis zu 6 m hohe Rundbogenausführungen zu bauen und gleichzeitig T30- und T90-Brandschutzanforderungen zu erfüllen.
Für die umfangreichen Sonderentwicklungen wurden bei Schörghuber viele Vorversuche unternommen, um zunächst für den Reichstag die Zustimmung im Einzelfall zu erhalten. Anschließend wurde aber auch die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung betrieben, so daß diese großformatigen Elemente jetzt unter den Bezeichnungen RT 10 und RT 20 ein- und zweiflügelig auch für andere Bauvorhaben lieferbar sind.
Das Zulassungsspektrum umfaßt einflügelige Türen mit durchgehendem Blatt im Format 1500 x 3500 mm sowie zweiflügelige Ausführungen in den Abmessungen 3000 x 3500 mm. Bei Türen dieses Typs in Ausführung mit Oberblende oder Oberlicht ist sogar eine Höhe bis 4500 mm zugelassen.
Höchste Schallschutzanforderungen
Eine weitere Herausforderung stellten die sehr hohen Anforderungen an den Schallschutz dar. Hier galt es, die geforderte Abhörsicherheit zu gewährleisten und optimale Arbeitsbedingungen zu garantieren.
Das Ergebnis konstruktiver Finessen und zahlreicher Vorversuche im Hause Schörghuber waren schließlich doppelflügelige, zum Teil verglaste Großelemente mit einem Schalldämmaß von 45 dB (Rw,P), das für zweiflügelige Türen dieser Größe eine außergewöhnliche Leistung darstellt.
Erreicht wurde dies durch 110 mm dicke Elemente mit Doppelfalz und mehreren Dichtungsebenen. Aus Gewichtsgründen wurden die Türblätter in einer speziellen Verbundkonstruktion hergestellt. Für die bei Brand- und Rauchschutztüren unverzichtbare selbstschließende Funktion der monumentalen Elemente, für die ein nicht sichtbarer Türschließer gefordert war, mußte der Zulieferer eine spezielle Version des integrierten Schließersystems entwickeln, die bei Türblattgewichten bis zu ca. 180 kg ein sicheres Schließen dauerhaft garantiert.
Auch fertigungstechnisch stellte das Projekt ,Reichstag’ nicht nur durch die Dimensionen eine besondere Herausforderung dar. So galt es beispielsweise, bei allen zweiflügeligen Türen in die senkrechte Stoßkante ein Kantenschutzprofil aus Edelstahl einzulassen, was nur durch den Einsatz eines hochmodernen Bearbeitungszentrums möglich war. Ähnlich hohe Genauigkeit war bei der Einarbeitung flächenbündig eingelassener, großflächiger Edelstahlbleche gefordert. Zur hochwertigen Lackierung der geschoßweise ausnahmslos in unterschiedlichen RAL-Tönen ausgeführten Türen wurde ein Lackierroboter der jüngsten Generation eingesetzt.
Spezielle Einbauanforderungen
Mit der termingerechten Entwicklung und Produktion der Türen war es noch nicht getan, auch der Einbau bot noch eine Vielzahl spezieller Probleme.
Um die auf die Wände aufzubringenden Zierputze bündig an die Zargen anzuarbeiten und zugleich die hochwertigen Türen vor Schäden während der Bauphase zu schützen, wurden spezielle U-förmige Blindzargen entwickelt, die bereits frühzeitig eingebaut werden konnten und ein fachgerechtes Anputzen ermöglichten. In diese wurden dann später die mit Nut und Feder ausgeführten, zerlegt angelieferten Hauptstockzargen eingesetzt. Der Mix von moderner und historischer Bausubstanz erforderte auch eine hohe Flexibilität. So traf man nicht nur auf harmonisch geschwungene Bögen, sondern auch auf Segment- und Korbbögen mit ungleichmäßigem Verlauf, an den die Elemente und Oberlichter exakt angepaßt werden mußten. Hieraus ergaben sich extrem hohe Anforderungen an die Fertigung wie auch an die Einbaumannschaft, die der renommierte Innenausbauer VHB, Memmingen, stellte. n
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