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Die Leichtigkeit des Raums

Innenausbau eines neuen Verwaltungsgebäudes in Crailsheim
Die Leichtigkeit des Raums

Lichtdurchflutete und klare Raumkonzepte sowie Transparenz und freier Blick nach innen und außen gehörten zu den Anforderungen, die Gerhard Schubert, Geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Firma, an die Innenarchitektinnen stellte. Die auf Verpackungsmaschinen spezialisierte Firma zählt weltweit zu den führenden Herstellern und erstellte im vergangenen Jahr ein neues, sechsstöckiges Verwaltungsgebäude.

Die Innenarchitektinnen Beatrice Häusler und Elisabeth Ortmann konzipierten und realisierten in einem recht engen Zeitrahmen von neun Monaten die Raum- und Organisationsplanung, das Farb- und Materialkonzept und teilweise das Lichtkonzept. Gestaltet wurden Empfang und Garderobe, die Trennwände, Büros, Arbeitsplätze und Teeküchen sowie die Besprechungs- und Konferenzräume.
Bedingt auch durch den hohen Anteil von Glasflächen, wurde viel Wert auf die Raumakustik gelegt und schallabsorbierende Werkstoffe und Materialkombinationen eingesetzt. Hinzu kamen die Produktentwicklungen von Einzelmöbeln, wie Arbeitstische und -plätze, Container und Sideboards.
Dank eines engen Austauschs zwischen dem Innenarchitektenteam HO³ und dem Bauherrn entwickelten sich bald die Ideen für Formen, Material und Farbe im Innenraum.
So entstanden im Erdgeschoss und im 5. Obergeschoss, der Geschäftsleitungsebene, repräsentative Räumlichkeiten sowie hochwertige Besprechungs- und Konferenzräume. Um die Vertraulichkeit bei Besprechungen mit Kunden und Lieferanten zu wahren, war vor allem eine optimale Raumakustik wesentliche Zielsetzung. Komplett eingehüllt in ein „Ahornkleid“ aus Topakustik-Paneelen verwandelte sich die Eingangs- und Geschäftsleitungsebene in eine repräsentative Begegnungsstätte, wo man sich mit den Geschäftskunden treffen und besprechen kann.
Die skulpturalen Empfangstheken aus hochglänzendem und tiefmattem Speziallack in leuchtendem Weiß sind komplett auf Gehrung gefertigt. Die drei Körper wirken wie gefaltete Verpackungen und lassen an Kartons und Schachteln denken, also Dingen, mit denen sich die Mitarbeiter der Firma tagtäglich auseinandersetzen. Verstärkt wird diese Körperlichkeit durch die unterschiedlichen Glanzgrade der Möbeloberflächen, die das Licht mannigfaltig reflektieren und brechen. Der helle Bodenbelag aus rohem Crailsheimer Muschelkalk setzt dazu ansprechende Akzente.
Wie die Empfangstheken sind auch die Wandverkleidungen der Besprechungsräume und die Garderobe komplett auf Gehrung konzipiert und mit Topakustik-Paneelen in kanadischem Ahorn ausgeführt.
Der internen Nutzung vorbehalten sind die Büroebenen vom zweiten bis ins vierte Obergeschoss, die jedoch in ihrer Eleganz und Leichtigkeit den anderen Geschossen ebenbürtig sind. Eine feine, farbenfrohe und ungewöhnliche Innenraumgestaltung geben auch in diesem Bereich eine ganz eigene Atmosphäre. Getragen wird das Farbkonzept vom samtigen Rotviolett des Kautschukbodenbelags. Auf ihm scheinen alle Körper, Flächen und Strukturen, die in das unterschiedlich nuancierte, sehr helle Vanillegelb getaucht sind, zu schweben.
Ganz auf die Bedürfnisse der Verwaltung eines modernen, weltweit tätigen Unternehmens zugeschnitten, wurde Stauraum, räumliche Trennung und Technik in die raumbildende Struktur integriert.
Jeweils zwei Mitarbeiter teilen sich ein Büro. Die raumhohen Schränke – wechselseitig nutzbar – sind Raumtrennwand, Stauraum, Pinboard und Schallabsorber in einem. Den für die Raumakustik notwendigen Effekt der Schalldämpfung bewerkstelligt das Topakustik-Paneel auf den Schrankkorpussen und den über 5 m² großen Schiebetüren.
Fein im Detail konzipiert sind auch die Glasanschlüsse zur Fassade und zur gläsernen Flurtrennwand, welche den Schrank kaum als solchen wirken lassen und für eine lichtdurchflutete, leichte Büroatmosphäre sorgen.
Interessant sind die von HO³ entwickelten Büromöbel bzw. Arbeitsplätze. In jedem Doppelarbeitstisch lassen sich in den Sideboards bis zu vier PC`s unsichtbar verstauen und nur die Lüftungsschlitze an der Korpusoberseite lassen derartiges vermuten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches sind Schubladen im Sideboard integriert.
Die feine Linienstruktur des akustisch wirksamen Materials wurde mit weiteren Ziernuten ergänzt, welche die raumhohen Flächen und Körper geschickt unterteilen und als grafisches Element wirken.
Die Büroeingangstüren nehmen Farbe und Struktur der Raumtrennschränke auf und wirken mit den Seitenteilen und durch ihre Tiefe körperhaft.
Übersichtlich erscheinen die Bürogeschosse vor allem auch, weil die Glasschwerter die fest eingebauten Schränke von der Glasflurtrennwand und der Fassade optisch lösen. Das zierliche Profil der Glastrennwand wurde in Kooperation mit der Firma Westermann aus deren Trennwandsystem entwickelt.
Die Büroräume – insgesamt 18 je Etage – sind alle an der Außenfassade angeordnet. In der Gebäudemitte sind Treppenhaus, Aufzüge und die Sanitärräume angeordnet. Diese Wände erhielten ebenfalls Wandverkleidungen mit Topakustik-Paneel. Aufenthaltsbereich und Cafeteria mit zusätzlichen Internetarbeitsplätzen sind zentral, ohne Barrieren direkt zum verglasten Haupttreppenhaus hin, auf jedem Bürogeschoss angeordnet. Hier finden zwischen den beiden leuchtend grünen Modulen morgens und nach dem Mittag die internen Besprechungen statt. Eine lange Tischscheibe durchdringt eines der Möbel und endet auf der Küchenarbeitsplatte. So können Teller, Tassen und Besteck einfach durch die Durchreiche geschoben und von der „Küchenseite“ in die Spüle eingeordnet werden. Vom Aufenthaltsbereich aus ist die großzügige Raumwirkung mit Blick auf die Weite der Hohenloher Landschaft – wie auch von allen Arbeitsplätzen – zu sehen.
In der Geschäftsführeretage ist ein Pendant zur Empfangstheke geschaffen: Weiß und tiefmatt steht der Gebäudekern monolithisch im Raum. Eingeschnitten in den Körper ist – im großen Konferenzraum – eine fast sechs Meter lange Vitrine, deren Glasscheibe sich vollautomatisch hebt und senkt. Beeindruckend ist auch die Cafébar im obersten Geschoss: Ein Einschnitt aus dunkelgrün lackiertem Glas ist als Teeküche und Bar ausgebaut. Zwei L-förmige, seitlich der Küche angeordnete Korpusse sind ausfahrbar konzipiert, lassen sich herausziehen, vergrößern so die Arbeits- und Vorbereitungsfläche – eine Seite ist als Bar zu nutzen. ■
Architekt:
Otto und Jochen Fessel
74564 Crailsheim
Planung + Realisierung Innenraum:
HO³ – Häusler Ortmann
Innenarchitekten, 70376 Stuttgart
Bauakustik: Ingenieurgemeinschaft Bauphysik
Rudolph + Weischedel GbR
74594 Kressberg-Gaisbühl
Akustik-Paneele: Franz Habisreuthinger GmbH & Co.
88250 Weingarten
Innenausbauten – Raumtrennschränke, Trennwandsystem, Arbeitsplätze, Teeküchen und Konferenzraum im 5. Obergeschoss:
Westermann Innenausbau GmbH 73770 Denkendorf
www.westermann-innen- ausbau.de
Innenausbauten – Wandverkleidung, Empfangstheken, Garderoben, Schränke Geschäftsleitung:
Brunold Innenausbau GmbH
92421 Schwandorf
Fotos: Frieder Daubenberger
70376 Stuttgart
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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