Kaum ein anderer Beruf ist so vielseitig und interessant, wie der des Schreiners und Tischlers. Vom Entwerfen und Konstruieren, über die Kenntnisse und Einsatz von Werkstoffen, den handwerklichen Fertigkeiten bis hin zu moderner CAD- und CNC-Technologie, spannt sich der Bogen. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Dies belegt auch die Flächenornamentik, die Daniel Remlinger für sein Meisterstück entwickelte – eine Ornamentik, die fast jedermann ins Staunen versetzt.
Das Meisterstück, das Daniel Remlinger während seiner Meisterausbildung an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm entwarf und fertigte, besticht durch die feine, nicht alltägliche Ornamentik der Türfront. Das Ornament – zwischenzeitlich beim deutschen Patentamt als Geschmacksmuster angemeldet – wurde mit viel handwerklicher Präzision aus massivem Spitzahornholz hergestellt.
Nach perfekter Holzauswahl wurden einzelne Leisten auf einem CNC-Bearbeitungszentrum so bearbeitet, dass sich ein Dreieck immer mit einem Parallelogramm abwechselt. Dabei wurden die Flächen des Parallelogramms etwas schräg abgefräst, d. h. die Materialdicke reduziert sich – zur Kathete des Dreieckes hin – um einige Millimeter. Während dies beim ersten Stab von oben nach unten abgeschrägt wurde, ist der nächste, daneben liegende Stab, von unten nach oben abgeschrägt, usw. Um die einzelnen Flächen voneinander besser abzugrenzen, wurden um alle Flächen kleine Nuten gefräst.
Insgesamt zehn dieser Leisten wurden so gefertigt und dann zur gesamten Fläche verleimt, wobei die Nut-Federverbindung zwischen den einzelnen Leisten die Toleranzen minimieren.
Die Front wurde als Kastentür angefertigt und statt einer Gratleiste, stabilisiert ein integriertes, unsichtbares T-Profil aus Aluminium die Türfront.
Mit dieser Türfront entstand so ein wahres Meisterstück, das mit den Licht- und Schatteneffekten sehr plastisch und ansprechend wirkt. wp
Teilen:
Meisterstückfertigung: Eingangstür für einen Zirkuswagen
