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Dreifaches Jubiläum

Fachverband Holz und Kunststoff Hamburg e.V.
Dreifaches Jubiläum

Gleich drei Jubiläen feierten Hamburgs Tischler am 14. November 1998: erstens die Gründung der Hamburger Tischlerinnung vor 115 Jahren; zweitens die Gründung des Fachverband Holz und Kunststoff Hamburg e.V. vor 25 Jahren und drittens die Einweihung des Bildungszentrums Tischlerhandwerk vor 15 Jahren.

Annähernd 1000 Gäste, unter ihnen zahlreiche Ehrengäste und die Mitarbeiter des Tischlerhandwerks mit ihren Angehörigen, nahmen an der Jubiläumsfeier auf dem Gelände des Fachverbandes am Albert-Schweitzer-Ring in Hamburg-Tonndorf teil.

Hier wurde Rückschau gehalten und anschaulich dokumentiert, auf welch hohem technischen Niveau das Tischlerhandwerk heute arbeitet und welche umfangreichen Service- und Fortbildungsleistungen der Fachverband und das Bildungszentrum bieten.
115 Jahre Tischlerinnung Hamburg
Schon 1347 gab es in Hamburg eine Brüderschaft der „Kistenmaker“, doch erst 1515 wurde ihre Vereinigung vom Rat der Stadt als „Amt“, so hießen damals die Handwerkszünfte, anerkannt.
Mitte des 17. Jahrhunderts schlossen sich die verschiedenen Zunftgemeinschaften des holzverarbeitenden Handwerks im Hamburger „Tischler-Amt“ zusammen. Es erließ strenge Bestimmungen, um seinen Mitgliedern Aufträge und Lebensunterhalt zu sichern. Die Zahl der Gesellen, die ein Meister beschäftigen durfte, wurde ebenso festgelegt wie deren Arbeitszeit und Entlohnung. Auch die Lehrlingsausbildung unterstand der Aufsicht des Amtes. Die Lehrzeit betrug damals drei bis vier Jahre, die Arbeitszeit dauerte von fünf Uhr morgens bis 7 Uhr abends. Um 1700 waren die „Tischer“ der Hansestadt weltberühmt. Der von ihnen entwickelte Schrank, der „Hamburger Schapp“, war damals eines der gefragtesten Möbelstücke.
Im 18. und 19. Jahrhundert jedoch verschlechterten sich die Arbeits- und Verkaufsmöglichkeiten der „Amtsmeister“. Die „Bönhasen“, „unzüchtige“ Gesellen, Tischler aus Hamburgs Nachbargebieten und gewerbliche Möbelhändler sorgten für Konkurrenz.
Das Industriezeitalter begann. Dem war die alte Zunft im „Tischler-Amt“ mit ihren starren Gesetzen und veralteten Arbeitsweisen nicht mehr gewachsen. 1864 wurde die Gewerbefreiheit in Hamburg eingeführt. Alle Einrichtungen und Anordnungen des „Tischler-Amts“ traten außer Kraft. Die Meister gründeten den „Verein Hamburger Bautischler“ und den „Central-Verein der Tischler und Stuhlmacher“.
1881 brachte das Innungsgesetz eine grundlegende Neuregelung des Hamburger Handwerks. 1883, also vor 125 Jahren, wurde daraufhin die Hamburger Tischler-lnnung gegründet. Zu ihren Aufgaben gehörte die Abhaltung von Meister- und Gesellenprüfungen, die Einrichtung von Unterstützungskassen, die Regelung des Lehrlingswesens und die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Meistern und Gehilfen. Am Holstenwall wurde in den Jahren 1912 bis 1915 ein eigenes „Gewerbehaus“ (heute die Handwerkskammer) errichtet. Hier hatte auch die Hamburger Tischler-lnnung bis November 1974 ihren Sitz.
Heute sind Innung, Fachverband und Bildungszentrum unter einem Dach am Albert-Schweitzer-Ring vereint.
Insgesamt 301 Betriebe mit rund 2500 Mitarbeitern sind im Fachverband Holz und Kunststoff Hamburg e.V. organisiert. Der Jahresumsatz liegt bei rund 320 Mio. DM.
Aus- und Fortbildung des Tischler-Nachwuchses sind nach wie vor Aufgabe der Innung. Zur Zeit werden in den Hamburger Betrieben 606 Auszubildende beschäftigt. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist nicht zuletzt wegen der guten Aufstiegschancen groß.
„Das Tischlerhandwerk“, so der 1. Obermeister Waldemar Pfeiffer, „ist heute ein moderner, hochtechnisierter Dienstleistungszweig, der seinen Kunden einerseits traditionelle Handwerksarbeit im besten Sinne bietet, andererseits durch Forschung und Entwicklung, z. B. beim Schall- und Wärmeschutz von Fenstern, technische Produkte auf höchstem Niveau produziert. Durch ständige Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter“, so Pfeiffer, „werden alle Betriebe den steigenden Anforderungen gerecht.“
25 Jahre Fachverband Holz und Kunststoff
Die Gründung des Fachverband Holz und Kunststoff Hamburg e.V. als Vereinigung der Hamburger Tischler-Betriebe geht auf das Jahr 1973 zurück. Der Verband vertritt die Interessen des Handwerks gegenüber den Behörden, wirbt für den Berufsstand und seine Leistungen und handelt als Tarifpartner die Löhne und Gehälter aus. Er berät seine Mitglieder bei juristischen und betriebswirtschaftlichen Problemen ebenso, wie bei Betriebsneugründungen und -erweiterungen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die permanente und schnelle Information über neue Gesetze und technische Entwicklungen, die das Tischlerhandwerk betreffen. Bei Konflikten zwischen Tischlerbetrieben und Auftraggebern fungiert der HKH als Schiedsstelle.
In den 25 Jahren ihres Bestehens hat sich die Geschäftsstelle des Fachverbandes Holz und Kunststoff in Hamburg zu einem effektiven Dienstleistungszentrum rund um alle Belange des Tischlerhandwerks entwickelt.
15 Jahre Bildungszentrum Tischlerhandwerk
Am 11. November 1983, vor 15 Jahren, hat sich der damalige Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi einen Tischlerkittel übergezogen und mit einigen kräftigen Hobelstößen das Bildungszentrum Tischlerhandwerk am Albert-Schweitzer-Ring eröffnet. Für 48 Auszubildende, darunter 12 Mädchen, war es damals der erste Schritt ins Berufsleben. Wegen der überaus großen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im Tischlerhandwerk, die von den Betrieben allein nicht befriedigt werden konnten, hatte sich die Innung auf Bitten des Senats bereit erklärt, einen Teil der Ausbildung in eigener Regie zu übernehmen. Lehrherr während der dreijährigen Ausbildungszeit ist die Innung. Das Bildungszentrum wird von Fördermitgliedern des HKH zusätzlich unterstützt. So stiftet die Fa. Bosch anläßlich des Jubiläums Maschinen im Wert von 20 000 DM.
Die Jugendlichen werden im Bildungszentrum von 14 Meistern, Sozialpädagogen und Lehrern ausgebildet. Auf dem großzügigen Gelände stehen den Auszubildenden modernste Maschinen zur Verfügung.
„Mit dem Bildungszentrum leistet die Innung einen aktiven Beitrag zur Linderung des Lehrstellenmangels“, so Obermeister Waldemar Pfeiffer. „Die gute Ausbildung wird von den Betrieben honoriert, wir können fast alle Teilnehmer nach Beendigung der Lehrzeit weitervermitteln.“
Zur Zeit erlernen hier 119 Jugendliche das Tischlerhandwerk und nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil. 50 Meisterschüler bereiten sich zur Zeit im Bildungszentrum auf die Meisterprüfung vor. Darüber hinaus werden jährlich 40 überbetriebliche Kurse, wie z. B. Maschinenkunde und spezielle Holzbearbeitungstechniken, angeboten.
In den vergangenen 15 Jahren haben insgesamt 321 Auszubildende ihre Gesellenprüfung abgelegt, seit 1989 wurden 350 Gesellen im Bildungszentrum auf ihre Meisterprüfung vorbereitet. n
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