Das Sägewerk von Egger im ostwestfälischen Brilon ist nach nur acht Monaten Bauzeit angelaufen. Die Gesamtinvestition auf dem 20 Hektar großen Areal belief sich auf 75 Millionen Euro. Für den österreichischen Holzwerkstoffhersteller, der in Deutschland sechs Werke betreibt, ist das der erste voll integrierte Standort.
Mit dem neuen Sägewerk wird in Brilon der gesamte Kreislauf vom Rohstoff bis zur energetischen Verwertung der Biomasse abgedeckt: Vom Rundholzeinschnitt über die Plattenproduktion und die Beschichtung und Endfertigung bis hin zur Erzeugung von Energie im eigenen Kraftwerk mit nicht stofflich verwertbaren Holzresten.
„Wir sind stolz darauf, dass wir dieses Projekt, mit dem wir erstmals die Vorstufe in die firmeneigene Holzwerkstoffproduktion integrieren, pünktlich abgeschlossen haben“, erklärt Michael Egger. Die Erweiterung der Produktionspalette sei ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Standortes, weil durch das Sägewerk die Rohstoffversorgung für die MDF- und Spanplattenproduktion sichergestellt werde.
Die Einschnittkapazität liegt bei rund 800 000 Festmetern pro Jahr. Drei Viertel des Schnittholzes werden im Werk getrocknet und gehobelt. Mit seinen Sägewerksprodukten rundet Egger sein Produktportfolio mit Vollholzprodukten insbesondere für den konstruktiven Holzbau ab. Neben OSB und DHF kann Egger nun auch Brettschichtholz und Konstruktionsvollholz anbieten. Die Bretter werden außerdem zu Profil- und Schalungsbretter, zu Vollholzplatten oder 3-Schichtplatten weiterverarbeitet. B-Ware wird zur Herstellung von Paletten, Kisten oder Kabeltrommeln eingesetzt. Die integrierte Produktion sichert zudem die Rohstoffbasis aus Sägespänen, Hobelspänen und Hackschnitzeln. Damit will Egger nicht nur die Güte der verwendeten Rohstoffe sicher stellen, sondern auch die Qualität der Endprodukte. Ca. 40 Prozent der anfallenden Hackschnitzel sollen für die eigene Produktion von MDF- und Spanplatten verwendet werden.
Auch im Einkauf, der Logistik und der Verwaltung kann der österreichische Holzwerkstoffhersteller Synergieeffekte nutzen. Im Einkauf haben die Forstverwaltungen und Waldbauern den Vorteil, dass sie mit einem Ansprechpartner für alle Sortimente vom Sägerundholz bis zum Industrieholz zu tun haben. In der Logistik kann die vorhandene Infrastruktur genutzt werden. Insbesondere Bahntransporte gewinnen weiter an Bedeutung.
Technisch ist das Sägewerk in Brilon auf dem modernsten Standard, sowohl was die Anlagentechnik, als auch was die Ablauforganisation betrifft.
Bis zum Endausbau werden im neuen Sägewerk 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt bietet das Werk in Brilon dann mehr als tausend Arbeitsplätze. Brilon ist damit der Egger-Standort mit den meisten Beschäftigten. ■
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