Die Schreiner-Meisterschule Freiburg ihrer ersten Form wurde bereits 1937/1938 gegründet und hatte so jahrzehntelang Bestand, bis sie sich aus dieser klassischen Form zur heutigen zweijährigen Akademie entwickelte. Diese aus heutiger Sicht besonders sinnvolle Schulart bereitet die Meisterschüler in sehr guter Weise auf die betriebliche Praxis vor.
Die zweijährige Regelung entzerrt die Ausbildung, indem der extern von der HWK durchgeführte Prüfungsbereich der Teile I bis IV bereits nach der Hälfte der Ausbildung abgeschlossen werden kann. Dies eröffnet den Weg zu einer sinnvollen voll staatlichen Weiterbildung nach dem gängigen bekannten akademischen Prinzip „Wer lehrt, der prüft“. Die Akademie hat ihre Kompetenzen in den vergangenen Jahren beträchtlich erweitert: So werden heute zusätzliche Qualifikationen wie Elektrofachkraft, Gebäude-Energie-Berater, Lichtplaner, Betriebswirt im Handwerk vermittelt – neben der obligatorischen Fachhochschulreife und dem Betreiben einer real am Markt existierenden Juniorfirma mit echten Kunden.
So sorgt die Abteilung Holztechnik der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule für eine durchgängige Ausbildung vom Schüler der Berufsfachschule über die Berufsschule mit Gesellenausbildung, die Meisterschule und die beschriebene Akademie. Es ist deutschlandweit einmalig und nur an der Freiburger Schule möglich, dass ein 18-Jähriger in nur vier Jahren vom Schreinergesellen zum Bachelor of Science der Hochschule Biel/Schweiz aufsteigen kann. Die Meisterschule Freiburg kann sich seit Jahren über anhaltend hohe Bewerberzahlen freuen – und das trotz Reduktion des Meisterzwanges – und ist die größte Schreiner-Meisterschule in Baden-Württemberg.
„Ich hätte mir noch als Geselle nicht vorstellen können, dass ich mal anders arbeite als nur in der Werkstatt“, so ein ehemaliger Absolvent. Die Erweiterung des Berufsbildes durch die Akademieausbildung habe ihm zahlreiche Türen geöffnet und ihn in völlig neue Bereiche blicken lassen. Ehemalige haben Karriere als Schreinermeister in den USA, England, Frankreich, Italien oder auch Malta gemacht und arbeiten heute als CAD-/EDV-Spezialist, Innenraumplaner und Lichtplaner, Gebäude-Energie-Berater, oder auch Lehrer und Hochschuldozenten.
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