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Ein Händchen für Gestaltung

Landeswettbewerb „Die gute Form” in Niedersachsen/Bremen
Ein Händchen für Gestaltung

Zum 14. Mal führt der Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen die Landesausscheidung im Wettbewerb „Die gute Form“ – Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ – durch und präsentierten die Gesellenstücke auf der Infa in Hannover. „Sind das hier Designer-Stücke?”, war die Frage einer erstaunten Besucherin. Dort stellte der Landesverband Niedersachsen/Bremen insgesamt 48 Gesellenstücke aus und präsentierte in eindrucksvoller Weise die Fähigkeiten der Auszubildenden im Tischlerhandwerk. „Da kann man doch sehen, dass es noch gute Handwerker gibt!”, so der Kommentar eines Besuchers.

Gestaltung ist von jeher ein signifikanter Teil des Schreiner-/Tischlerhandwerks gewesen, wenngleich die industrielle Produktgestaltung unter dem Begriff Design in den letzten Jahrzehnten eher im Rampenlicht der Öffentlichkeit standen. Der Trend fördert seit einiger Zeit zunehmend die Nachfrage nach individuell gestalteten und gefertigten Produkten.

Diesem Sachverhalt begegnet das Tischlerhandwerk mit vielfältigen Fördermaßnahmen gestalterischer Aus- und Weiterbildung.
Der Wettbewerb „Die gute Form“ – Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ soll u. a. auch
• die ästhetische Qualität von Produkten des Handwerks schon in der Ausbildung fördern
• die schöpferische Phantasie sowie die Entwicklung zeitgerechter Produktlösungen im Tischlerhandwerk anregen
• gestalterisch begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung weiter fördern.
Ungewöhnlich hoch war dieses Jahr wieder der Anteil der jungen Damen: Von den ausgestellten Gesellenstücken wurden 12 von jungen Damen gefertigt – und die Ergebnisse zeigen, dass die jungen Gesellinnen „ein Händchen” für Gestaltung haben.
1. Preis:
Der erste Preis ging an Sonja Wittig aus Nahrendorf für einen Schuhschrank in Palisander.
Dieses Hängemöbel überzeugt durch eine eigenständige Idee: Die überraschende Verbindung von Form und Funktion. Ein Schiebeelement, das im Holzton den Farbton des Splintes im Palisander aufnimmt, verdeckt eine in schwarzem Leder ausgeführte Sitzgelegenheit. Die in den Schubladen untergebrachten Schuhe können so auf bequeme Weise „vor Ort” angezogen werden. Durch das Verschieben ergeben sich unterschiedliche Proportionen in der Gesamtwirkung. Die gewählten Materialien harmonieren in Farbgebung und Wertigkeit. Neben einer Ausführungsqualität auf hohem Niveau ist vor allem der sensible Umgang mit dem Material hervorzuheben. Dieses Höchstmaß an Verarbeitungssensibilität unterstreicht die Feinlinigkeit der Gestaltung.
Ausbildungsbetrieb:
Tischlerei Nikolaus, Lüneburg; Innung Lüneburg
2. Preis:
Ein Küchenblock in Merbau – in Massivbauweise von Anne Boenisch aus Braunschweig entworfen und ausgeführt – erhielt den zweiten Preis.
Erst im geöffneten Zustand zeigt das Möbel die vielen unterschiedlichen Aufbewahrungs- und Nutzungsfunktionen – geschlossen hingegen strahlt es formal eine gewisse Extravaganz aus, die durch den dekorativen dunkelrotbraunen Farbton des Holzes noch unterstrichen wird. Unter den auseinander zu schiebenden Platten sind Vorrichtungen für edle Küchenmesser vorgesehen; die Vergrößerung der Arbeitsplatte ist durch Einlegen einer Mittelplatte möglich. Hinter einer absenkbaren Platte in der Front befinden sich drei „englische” Züge, in denen Küchengeräte wie Nudelholz, Gewürze, Besteck, untergebracht werden können. Das Thema „Küche” ist gestalterisch und funktional gelungen umgesetzt worden.
Ausbildungsbetrieb:
Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Innung Braunschweig
3. Preis
Der dritte Platz belegte Nicolas Klimmt aus Bad Salzdetfurth mit seinem Dielenschränkchen aus Bambus.
Als Standort für die Telefonstation – mit vollholzgeführtem Schubkasten im oberen Bereich – wirkt dieses Gesellenstück mehr als Skulptur. Die Stimmigkeit von Material und Form wird durch die schmale Fuge unterstrichen, die den Korpus vertikal in der Mitte trennt. Sie verleiht dem Möbel optisch eine gewisse Leichtigkeit. Die Fugenbreite wurde konsequent der Materialstruktur angepasst. Gleichzeitig verbirgt der korpusteilende Schlitz die Griffe für die beiden unteren Türen. Die Jury hob hervor, dass sich die Stimmigkeit dieses Möbels auch in der Gestaltung des Innenbereichs fortsetzt. Ausbildungsbetrieb:
Charles Metz GmbH, Hannover Innung Hildesheim
Belobigungen
Eine Belobigung erhielt Sebastian Beuke aus Klein-Eschede
für einen Barschrank in Nussbaum.
Der senkrechte Quader wird in der Front asymmetrisch durch die feine durchlaufende Griffleiste strukturiert. Hinter der schmalen Tür sind Fächer für Flaschen vorgesehen. Der kleine Glasausschnitt auf der Platte und der linken Korpusseite verbirgt ein pfiffiges Detail: Durch einen Druckschnäpper lässt sich ein kleines Geheimfach öffnen.
Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Salland; Burgstemmen, Innung Hildesheim
Eine weitere Belobigung ging an
Gesa Raschke aus Hannover für
einen Teetisch aus Afzelia in Vollholzbauweise.
Interessant und hervorzuheben ist hier die Konstruktion: Die vierfüßige Rahmenkonstruktion wurde versetzt geleimt, in die ein Plexiglaselement eingeschoben wurde. Ein beidseitig voll ausziehbarer Schlitten, in dem sich auf jeder Seite drei kleine Schubkästen befinden, ermöglicht die Bedienung der innenliegenden dimmbaren Beleuchtungstechnik. Der warme Orangeton harmoniert sehr gut mit der Holzfarbe und verleiht dem Möbel den jugendlichen Pfiff.
Ausbildungsbetrieb:
Niedersächsisches Staatstheater, Hannover; Innung Hannover
Die Jury:
Dipl.-Ing. Birgitta Meineke, 31535 Neustadt
Hans-Ullrich Müller, Landeshandwerkspfleger, 30161 Hannover
Valentin Schmidt, Holztechniker und Betriebsinhaber der Fa. Valentin Schmidt, 30165 Hannover
Werner Pfeifer, BM-Redakteur, 70771 Leinfelden-Echterdingen
Prof. Bernd Rokahr, Fachhochschule Hannover (FHH) – Innenarchitektur, 30539 Hannover
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