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Ein starkes Team ist unerlässlich

Fachschule Holztechnik Detmold: Technikerausbildung in Teilzeitform
Ein starkes Team ist unerlässlich

Rund 350 000 Menschen nahmen in Deutschland 2007 neben dem Beruf an einer Weiterbildung oder einem Studium teil. Laut Statistischem Bundesamt steigen die Teilnehmerzahlen jährlich um 5 bis 8 Prozent und weitere Zuwächse werden erwartet. Gründe sind die Verwissenschaftlichung der Arbeitswelt und viele Unternehmen erkennen, dass qualifizierte Mitarbeiter bessere Arbeit leisten.

Die Detmolder Teilzeitstudenten, die im Sommer 2006 mit einem vierjährigen, berufsbegleitenden Weiterbildungslehrgang antraten, um den Titel des Staatlich geprüften Holztechnikers und Tischlermeisters zu erlangen, sind jetzt fast drei Jahre dabei – haben somit bereits ein Dreiviertel der Ausbildung absolviert. Im letzten Jahr stand nun eine Projektarbeit an. Das ist heute allerorts Standard. Aber berufsbegleitend, wie soll das gehen, wie ist das zu bewältigen? – wird sich mancher Teilnehmer gefragt haben? Sie haben es geschafft, der Prototyp ist gebaut, vorgestellt und benotet. Präsentationsmöbel für Messen u. a. war das Thema und jedes Team musste sich einen eigenen Auftraggeber suchen – und das alles nach Feierabend! Das schien anfangs unerreichbar! Die Absprachen unter den Gruppenmitgliedern und mit den Auftraggebern, Materialeinkauf für den Prototyp, Dokumentation und PowerPoint-Präsentation usw. Trotz aller Bedenken und Sorgen – es ging!

Florian Ober aus Detmold meint rückblickend: „Wir haben vorher sehr viel in unserer Freizeit experimentiert. Das heißt, wir haben Modelle gebaut und alles was uns als schwierig erschien, haben wir erst einmal ausprobiert. Wir wussten, dass die Zeit knapp bemessen ist und, dass jeder Fehler unseren Zeitplan durcheinander bringen würde. Zum Glück hat alles geklappt und wir sind gut zurecht gekommen. Dazu gehört vor allem ein starkes Team, bei dem alle an einem Strang ziehen.“
Für viele Teilnehmer hat das Erlernte auch im Berufsalltag einen Vorteil verschafft. „Da unser Projekt-Auftraggeber uns sehr gefordert hat“, so Florian Ober, „standen wir unter einem hohen Erwartungsdruck. Dem haben wir Stand gehalten und für jedes Problem eine Lösung gefunden. Die Lösungsstrategien kann ich nun bei der Arbeit einsetzen und davon profitiert auch die Firma.“ Die Idee und das entwickelte Möbel will die Gruppe über einen Patentanwalt patentieren lassen und versuchen, ein paar Euros dazu zu verdienen“.
Alexander Karge, vom Team Compas, erinnert sich: „Für die komplette Projektphase habe ich fünf Tage Urlaub genommen und ein gutes Dutzend Überstunden abgefeiert, aber das war in Ordnung.“
Wer Beruf, Studium und Familie unter einen Hut bringen will, dem wird die Endlichkeit der Zeit deutlich bewusst. Die beiden Teilzeitstudenten an der Fachschule für Holztechnik Detmold bestätigen die Weisheit, dass man sich an Vieles gewöhne. „Nach mehr als zwei Jahren habe ich mich an die Mehrfachbelastung gewöhnt. Allerdings hilft mir, dass ich das Ziel meines Abschlusses vor Augen habe und deshalb weiß, dass es sich dabei um eine zeitlich begrenzte Anforderung handelt“, stellt Alexander Karger fest. Florian Ober meint, er komme inzwischen besser klar. „Man gewöhnt sich an alles. Es ist schon sehr komisch, dass ich in den Ferien fast mit der Zeit nichts mehr anzufangen weiß, weil die Schule zwischenzeitlich einfach zum Alltag dazu gehört.“
Älteren Berufstätigen, die meist auch Familie haben, dürfte es weniger zu schaffen machen, mal nicht zu einer Party oder ins Kino gehen zu können. Für sie ist es vor allem die zeitliche Abwesenheit von zu Hause – die Abende am Dienstag und Donnerstag sowie der Samstagvormittag und die Zeit zum Lernen. Sie sind – nach Aussagen der Bildungsforscher – der häufigste Grund für einen Abbruch. Die Ausbildungsordnungen erlauben in der Weiterbildung so genannte Selbstlernphasen, die die Präsenzzeiten reduzieren sollen. Neben den notwendigen Klausurvorbereitungen werden so festgelegte Inhalte sozusagen in Heimarbeit bearbeitet und dann von den Lehrern korrigiert.
Auf die Frage, ob denn nach bald drei Jahren Teilzeitausbildung der Wunsch nach weniger Präsenzzeiten an der Fachschule gewünscht sei, antwortet Alexander Karger eindeutig: „Nein, denn die klare Trennung von Arbeit, Schule und Freizeit hilft mir, den Alltag besser zu strukturieren, um die an mich gestellten Anforderungen zu erbringen.“ Auch sein Mitstudent Florian Ober ist kein Freund von Selbstlernphasen. „Es ist einfach schwieriger sich dafür zu motivieren und oft sind die Aufgaben viel zeitaufwändiger als geplant. Ich lerne in der Schule viel mehr als in Selbstlernphasen – nicht nur vom Lehrer, sondern auch von Beiträgen und Fragen der Mitschüler. Und die gibt es ja in Selbstlernphasen nicht.“
Ob das Pendeln zwischen Job und Weiterbildung der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und der Karriereturbo schlechthin sei, wie hier und da zu lesen ist, können die beiden Detmolder noch nicht sagen. Alexander Karger hat während der Projektphase Kontakte zu vielen Menschen bekommen und deren Anerkennung hätte ihm gezeigt, dass sich Weiterbildung lohne. Von einem Karriereturbo möchte er aber im Moment noch nicht sprechen. „Weiterbildung ist eine gute Basis, aber nicht der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“ Florian Ober hofft, dass es so ist. „Man macht auf jeden Fall keinen Fehler, wenn man sich weiterbildet. Denn dümmer wird man nicht und die Chancen beruflich aufzusteigen verbessern sich.“ Zudem eröffne die gleichzeitig zu erlangende Fachhochschulreife weitere Zukunftsperspektiven. (Michael Eckert) ■
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