Auf zwei Jahre ist künftig die Gültigkeit der Öko-Vereinbarung befristet, die ein Aluminium-Fensterhersteller unterzeichnet, wenn er aktiv am flächendeckenden A/U/F- Wertstoffkreislauf teilnimmt. Im Jahr 1994 hatten vier führende Systemanbieter und Lieferanten von Aluminium-Bauprofilen die „A/U/F-Aluminium und Umwelt im Fenster-und Fassadenbau“ gegründet und damit gemeinsam einen geschlossenen Wertkreislauf für die Wiederverwendung und Wiederverwertung von Aluminium installiert. Heute gehören der Initiative 18 Unternehmen in Deutschland an, die einen Marktanteil von 90 % halten.
A/U/F- Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau
Der Markt für Bauprodukte aus Aluminium bleibt für die deutsche Aluminiumindustrie einer der wichtigsten Absatzmärkte. Das zeigte sich auch auf der Bautec in Berlin, wo über 100 Aussteller, die mit dem Werkstoff Aluminium arbeiten, ihre innovativen Produkte vorstellten. Trotz der eher verhaltenen Baukonjunktur sieht die deutsche Aluminiumindustrie gute Perspektiven, von diesem wichtigen Absatzmarkt auch in Zukunft wesentliche Impulse zu erhaten.
Nach ersten Schätzungen der Branche stieg der deutsche Gesamtaluminiumverbrauch 1997 um rund drei Prozent auf 2,4 Millionen Tonnen. Rund 13 % davon, das sind mehr als 310 000 Tonnen, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland im Bausektor verwendet, der verglichen mit 1996 kaum zulegte. An erster Stelle standen hier mit 65% Fenster, Türen und Fassaden, während 20 % auf Dächer und Wände, 10 % auf Beschläge, und 5 % auf verschiedenste Produkte für den Handel entfielen. Jährlich werden aus rund 190 000 Tonnen Aluminium Strangpreßprofile für Fenster, Türen und Unterkonstruktionen hergestellt. Damit hat die Aluminiumindustrie ihre Marktposition im deutschen Fenstermarkt gegenüber den Wettbewerbswerkstoffen festigen können. Mit 70 000 Jahrestonnen stellen Walzprodukte für Fassadenbleche, Dach und Wand sowie Abdeckungen den zweitgrößten Absatzbereich dar.
Dr. Rolf Deipenwisch, Geschäftsführer der Aluminium-Zentrale e.V., Düsseldorf, sieht langfristig gute Perspektiven für seine Branche aufgrund der zunehmenden Verbrauchsimpulse aus Europa. „Die deutschen Aluminiumverarbeiter werden sich mit ihren hohen qualitativen Standards und innovativen Anwendungen auf den internationalen Märkten langfristig behaupten. Trotz ausbleibender Konjunkturimpulse ist es den Herstellern mit ihren hochwertigen und intelligenten Produkten gelungen, ihre Stellung im In- und Ausland zu verteidigen.“
Standen in der Vergangenheit vor allem Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Ästhetik im Vordergrund der Materialauswahl, spielt seit Ende der 80er Jahre die nachhaltige Entwicklung von Werkstoffen eine zunehmend wichtigere Rolle. Für Aluminium ist dies eine Chance, seinen Marktanteil weiter auszubauen. Seine Recyclingeigenschaften und die wirtschaftlich lohnende Rückgewinnung haben bereits in der Vergangenheit dafür gesorgt, daß Profile, Bleche sowie Fenster- und Fassadenteile aus Aluminium weitgehend wiederverwertet werden. Mit neuen und technologisch ausgereiften Verfahren wird Fremdmaterial vom Aluminium getrennt und so eine problemlose und umweltschonende Weiterverarbeitung in den Umschmelzwerken sichergestellt.
Die Gründung der A/U/F hat dazu beigetragen, daß das insgesamt gut funktionierende Recycling noch weiter verbessert wird. Rund 1000 Metallbaubetriebe sammeln täglich Zuschnittreste, Produktionsabfälle sowie ausgebaute Fenster- und Fassadenelemente aus Aluminium und führen sie der Wiederverwertung zu. Die Betriebe haben sich per Öko-Vereinbarung verpflichtet, aktiv am flächendeckenden A/U/F- Wertstoffkreislauf teilzunehmen, und erfüllen damit die Anforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ohne Einschränkung.
Die Gültigkeit der Öko-Vereinbarung, die ein Verarbeitungsbetrieb unterzeichnet, wenn er sich der A/U/F anschließt, ist künftig auf zwei Jahre befristet. Sie muß nach Ablauf diese Zeitraumes neu ausgestellt werden Die Verkürzung der Gültigkeit soll gewährleisten, daß die strengen Richtlinien der A/U/F von allen angeschlossenen Betrieben eingehalten werden. n
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