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Eine für alle

Die Kooperation „Plan B – Wir kommen!“ leistet sich eine Frau für Planung und Koordination
Eine für alle

„Es gibt so viele Handwerker, die ihr Handwerk wirklich verstehen. Die sehr gute Arbeit leisten“, sagt Silvia Vogg. „Und dennoch ist das Image des Handwerks schlecht.“ Dagegen wollte und will sie etwas tun. Und gründete 1999 zusammen mit einem Fliesenlegermeister und einem Installateurmeister das Unternehmen „Plan B – Wir kommen!“.

Das Dienstleistungsunternehmen hat sich auf Umbauten und Sanierungen spezialisiert. Planung und Koordination liegen in der Hand von Silvia Vogg. „Im Kaufbeurer Raum haben wir jetzt schon eine sehr gute Position.“

Alles begann mit der Badplanung, da die gelernte Bürokauffrau und Betriebswirtin des Handwerks ursprünglich aus dieser Branche kam. Sie sattelte noch eine Weiterbildung in Sachen Innenarchitektur auf und machte sich dann mit einem Planungsbüro selbstständig. Heute hält Silvia Vogg die Fäden von „Plan B – Wir kommen!“ in der Hand: Sie spricht mit den Kunden, sie macht die Bestands- und Bedarfsanalyse, sie erstellt das Raumkonzept, nimmt Aufmaß, arbeitet die Angebote aus, begleitet die Baustellen, kontrolliert die Rechnungen.
Termintreue garantiert
Sie hat sich genau überlegt, was die Kunden am Handwerk vermissen und das fordert sie von ihrem Team ein: Termintreue, Preisgarantie, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Es gibt auch einen Kooperationsvertrag zwischen ihr und den Partnern, aber ihr Grundsatz ist eigentlich: „Die Chemie muss stimmen.“ Mittlerweile gehören acht Handwerksmeister mit insgesamt 55 Mitarbeitern zum Team. Für jedes Gewerk gibt es einen Partner: Schreinermeister Ralf Demmler, Raumausstattermeister Stefan Geyrhalter, Maler- und Lackierermeister Anton Kerler, Gas- und Wasserinstallateurmeister Michael Kittner, Elektroinstallateurmeister Jürgen Meirose, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegemeister Alois Reggel, Zimmerermeister Winfried Settele sowie Maurermeister und Hochbautechniker Matthias Stutz.
„Plan B – Wir kommen!“ war schon nach einem Jahr relativ gut ausgelastet. Inzwischen werden 60 bis 80 Projekte im Jahr abgewickelt. Die beteiligten Unternehmen decken 30 bis 40 Prozent ihres Umsatzes über das Dienstleistungsunternehmen ab.
Kontakte unter Kollegen
Kein Wunder, dass sich mittlerweile die Handwerker bei Plan-B bewerben. Als beispielsweise im letzten Jahr ein neuer Fliesenleger gesucht wurde, wurde diese Position ausgeschrieben und das Team traf eine Auswahl unter den unterschiedlichsten Bewerbern. Allerdings gibt es für ein Gewerk immer nur einen Partner. „Einer für alle. Alle für einen“, ist das Motto. Begonnen hatte alles über Kontakte im Kollegenkreis. Ein Handwerker kannte wieder einen sympathischen Kollegen aus einem anderen Gewerk.
Silvia Vogg pflegt ein enges Verhältnis zu den Teamkollegen. „Jeder hat seine Stärken. Der eine ist sehr kreativ. Der andere sehr genau. Diese Kräfte werden in der Kooperation gebündelt.“
Spielregeln sind wichtig
Jeder aber muss sich an die Grundregeln halten. „Da bin ich konsequent. Auch ich muss mich an die Spielregeln halten, sonst kann tatsächlich auch mir das Vertrauen entzogen werden. Jeder hat seine Aufgabe und die meine ist einfach das Management. Die Handwerker können mich gut brauchen“, sagt Silvia Vogg. „Weil sie das, was ich mache, neben dem Tagesgeschäft nicht selber erledigen können. Es ist zu aufwändig.“
Ein Fulltime-Job
Für Silvia Vogg ist die Aufgabe bei „Plan B – Wir kommen!“ ein Fulltime-Job, den sie zusätzlich zu ihrer Aufgabe als Mutter eines fünf Monate alten Sohnes absolviert. „Ich bin zur Nachtarbeiterin geworden“, erzählt sie. „Und manchmal nehme ich meinen Sohn auch mit auf die Baustelle.“ Anders geht es nicht, wenn vier bis zwölf Baustellen parallel laufen. Seit vergangenem Jahr verstärkt noch ein junger Innenarchitekt das Team, um Silvia Vogg zumindest in der Planungsarbeit zu entlasten.
Doch woher hat die gelernte Bürokauffrau all das Wissen, das sie braucht, um komplette Angebote gewerkeübergreifend zu erstellen? „Ich hatte immer eine gute Raumvorstellung“, sagt sie. „Aber ich habe auch im Urlaub einfach mal mitgearbeitet. Immer wieder Fragen gestellt und die stelle ich heute noch.“ Um den Kunden ihre persönlichsten Träume erfüllen zu können, gibt es eine Ideenwerkstatt. Silvia Vogg setzt sich dann mit den relevanten Handwerkern zusammen und entwickelt Möglichkeiten, die es so am Markt noch gar nicht gibt.
Fixe Pauschale
Die meiste Zeit des Jahres ist ihre tägliche Arbeit die Angebotserstellung und die Baustellenbegleitung. „Ich berechne dem Kunden für die Baustellenbegleitung eine Pauschale, die ich zu Beginn je nach Aufwand abschätze. Diese Pauschale ist dann fix und der Kunde weiß genau, was auf ihn zukommt.“ Daneben erhält Silvia Vogg ein Grundgehalt über „Plan B – Wir kommen!“
Im Winter ist Silvia Vogg etwas mehr mit Planungsarbeit beschäftigt. Außerdem kümmert sie sich dann noch intensiver um das Marketing. Die Kooperation erhält die meisten Aufträge aufgrund von Mundpropaganda.
Konzepte für Themenabende
Aber auch Themenabende und Aktionen werden zur Kundenpflege und Kundenaquise genutzt. In gepflegtem Rahmen werden Produkte und Planungsideen vorgestellt. Neuestes Thema war beispielsweise „Das Gäste-WC“. Die Ideen für solch einen Themenabend werden jeweils von einem der Handwerker eingebracht. Das komplette Konzept wird dann zusammen mit Silvia Vogg und einem oder zwei Teamkollegen ausgearbeitet. Zudem sind drei Schaufenster angemietet worden und natürlich gibt es Werbeschilder, Flyer und eine Image-Broschüre.
Um Probleme in der Abstimmung und Kommunikation zu umgehen, sind Checklisten und Vorlagen erarbeitet worden. Zentrales Element ist die Baustellenmappe, aus der jeder Mitarbeiter erfährt, was er zu tun hat, aber auch, womit die anderen Gewerke beauftragt sind.
Neben der Arbeitsmappe für die Baustelle sind im Laufe der Jahre vielerlei Hilfsmittel entwickelt worden: Checklisten fürs Verkaufsgespräch, Angebotsvorlagen, Terminplaner, Zahlungspläne … aber es wird auch noch weiter entwickelt, neue Organisations-Instrumente kommen dazu.
Ein echter Traumjob
Für Silvia Vogg ist ihre Arbeit bei „Plan B – Wir kommen!“ ein echter Traumjob. „Es gibt immer wieder so viel Neues. Und das gefällt mir ausgezeichnet. Meine Aufgabe ist fantastisch.“ ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak

>> Meine Fragen sind auch intim <<

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Silvia Vogg setzt auf eine intensive Bedarfsanalyse

Silvia Vogg plant und koordiniert die Projekte der Kooperation „Plan B – Wir kommen!“ BM sprach mit der Betriebswirtin des Handwerks über die Geheimnisse einer gelungenen Badplanung, an deren Ende ein zufriedener Kunde steht.
BM Kundenberatung ist ja immer ein vielschichtiges Gebiet. Was aber ist speziell bei der Bad-Beratung zu beachten?
Silvia Vogg Die ersten und entscheidenden Fragen bei der Bad-Beratung sind nicht: ,Soll die Badewanne rund oder rechteckig sein?’ Die entscheidenden Fragen sind: ,Wer nutzt das Bad’ und ,Was will der Kunde wirklich mit dem Bad?’ Ist es ein Bad für einen gestressten Manager? Oder für eine geplagte Hausfrau? Will sich der Kunde erholen? Soll es gemütlich sein? Oder eher sportlich schlicht? Wird mehr geduscht? Oder eher gebadet?
BM Das sind schon sehr private Fragen …
Silvia Vogg Ja, aber meine Fragen werden auch noch intimer: Wird im Bad gerne Musik gehört? Liest der Kunde in der Badewanne? Oder auf dem WC?
BM Sind die Kunden offen für solche Fragen?
Silvia Vogg Ja, die Menschen möchten doch etwas haben, das wirklich zu ihnen passt.
BM Sicherlich gibt es auch sachlichere Fragen?
Silvia Vogg Ja, natürlich. Es muss klar sein, wer das Bad nutzt: Ein älteres Paar. Eine ganze Familie. Die Eltern oder auch die Kinder? Wie groß sind die Benutzer? Sind also höhenverstellbare Waschtische sinnvoll? Gibt es körperliche Beeinträchtigungen? Das sind noch sehr allgemeine Fragen.
BM Kann es noch spezieller werden?
Silvia Vogg Ja, natürlich. Was will der Kunde zum Beispiel mit einer Badewanne? Schnell baden? Lange entspannen? Lesen? Zu zweit baden? Kinder darin baden? Oder mit einer Dusche? Einfach duschen? Oder hat der Kunde Rückenprobleme? Möchte er eine Massagedusche? Ich hatte schon Kunden, die brauchten ein großes Waschbecken, um den Hund darin zu waschen. Es ist einfach wichtig, an alle Kleinigkeiten zu denken.
Ein wichtiges Thema ist auch der Stauraum. Da ist besonders der Schreiner gefragt. Ich stimme den Stauraumbedarf immer genau auf den Kunden ab.
BM Wie stellen Sie sicher, dass Sie alle Bedürfnisse abgefragt haben?
Silvia Vogg Ich habe im Laufe der Jahre viel Erfahrung angesammelt und mir zudem eine Checkliste für die Bad-Planung erarbeitet. Diese war anfangs noch recht übersichtlich, aber inzwischen ist sie schon sehr lang geworden.
BM Vieles ist wahrscheinlich auch Geschmacksache?
Silvia Vogg Welchen Stil der Kunde bevorzugt, stellt sich dann im Anschluss an die Bedarfsanalyse. Soll es schlicht und puristisch sein? Wird der Landhausstil bevorzugt? Der italienische Stil? Das Thema Bad ist so vielseitig, da ist meine ganze Kreativität und Handwerkskunst gefragt.
BM Sie pflegen das sehr persönliche Gespräch?
Silvia Vogg Ich arbeite viel über das Gefühl, das heißt über den Bauch. Und ich höre im Gespräch auch viele Zwischentöne. Wenn die Kunden mir über die Streiche des Lausbubs oder die zu pflegende Oma berichten, weiß ich schon, dass der Erholungsbedarf abends groß ist.
BM Das ist sicher auch sehr zeitaufwändig. Wie groß ist der Zeitbedarf für eine Badplanung?
Silvia Vogg Die Beratung und Konzepterstellung dauert je nach Anforderung zwischen 10 und 20 Stunden. An das erste Vorgespräch schließen sich meist noch zwei weitere Gespräche an. Für die komplette Projektabwicklung benötige ich 30 bis 60 Stunden. Je nach Schwierigkeitsgrad.
BM Was hat es mit Ihrem Maskottchen „Fridolin“ auf sich?
Silvia Vogg „Fridolin“ ist unsere Bauüberwachungsente. Sie macht den Kunden immer besondere Freude. Ein seltenes Exemplar mit orangefarbigem Schnabel und blauen Augen. Ich überreiche „Fridolin“ immer zusammen mit dem Angebot. Und sie wird wirklich sehr häufig von den Kunden – egal, ob jung oder alt – aufgestellt, um das gesamte Umbauvorhaben mit Argusaugen zu beobachten. „Also Fridolin, walte Deines Amtes“, heißt es dann.
BM Das klingt amüsant.
Silvia Vogg Ich versuche immer, Humor mit hinein zu bringen. Man darf nicht alles zu ernst nehmen. Es soll dem Kunden Spaß machen. ■
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