Am 6. Juni 2000 feierte der Name Resopal(r) seinen 65. Geburtstag. Am gleichen Tag im Jahr 1935 wurde die Patentschrift Nr. 615400 veröffentlicht und gab damit der fünf Jahre zuvor vorgenommenen Patentierung ihre Rechtskraft. Mit dem Anfang der 50er Jahre entstehenden Markenbewusstsein verankerte sich der Name in der öffentlichen Meinung.
Der Name Resopal(r) darf für sich seither die Qualität eines Gattungsbegriffes in Anspruch nehmen. Lexikalisch nachschlagbar beschreibt er umgangssprachlich ein Material, das Fachleute unter dem komplizierten Begriff “Dekorative Hochdruck-Schichtpressstoffplatten” einordnen oder mit der dem Amerikanischen entlehnten Abkürzung HPL kategorisieren. Hinter dem Kunstwort Resopal steht die Logik seiner Erfinder. Sie benötigten Resin zur Herstellung des künstlichen Harzes. Die glänzende Oberfläche erinnerte sie an opalisierende Edelsteine. Aus der Zusammenführung beider Begriffe entstand der Name Resopal(r).
Dieses Markenzeichen steht für eine ganze Kulturepoche, die sich ihre Modernität über Kunststoff in jeder Form gab. Die 50er und 60er Jahre waren die hohe Zeit der modern werdenden Kunststoff-Küchen, der Küchentische mit ihren seinerzeit grau gemusterten Kunststoffplatten und vieler heute wieder als liebenswert eingestuften Einrichtungsgegenstände. Sie brachten für Resopal(r) den ganz großen Durchbruch.
Mit eigenem Respekt vor dem großen Bekanntheitsgrad mutierte 1971 das Markenzeichen auch zum Firmennamen.
Zunächst Resopal-Werk H. Römmler GmbH, 1988 dann Resopal GmbH, drei Jahre später (1991) Forbo-Resopal GmbH und seit 1998, nach der Übernahme durch Wilsonart International Ende 1997, wieder Resopal GmbH.
Heute steht der Name Resopal(r) nach wie vor für seine Ursprungsidee. Doch die technologische Weiterentwicklung lässt die dekorative Hochdruck-Schichtpressstoffplatte zu einem vielseitig einsetzbaren Produkt im Innenausbau, in der Möbelfertigung, für die Fassadenverkleidung und in vielen anderen Bereichen werden. Die flexible Vielfalt des Materials einschließlich seiner mannigfaltigen Oberflächengestaltung hat den epoche-machenden Kultstil der 50er und 60er Jahre längst vergessen lassen. Geblieben ist der Markenname Resopal(r), der so unverwüstlich wie die durch ihn repräsentierte Materialqualität dauerhaft Bestand hat.
Das erst 1956 gegründete amerikanische Unternehmen Wilsonart International hatte sich mit der Konzentration auf HPL-Platten zu einem der weltweit führenden Anbieter entwickelt. Da im Heimatmarkt USA der Marktanteil Mitte der 90er Jahre bereits über 50 % lag, suchte die Unternehmensleitung nach Expansionsmöglichkeiten im Ausland.
Die Übernahme von Resopal wurde schließlich zum Dreh- und Angelpunkt einer konsequenten Konzern-Strategie für den gesamten europäischen Markt und Groß-Umstadt nach der nötigen Umstrukturierung zum Zentrum der europäischen Marktaktivitäten von Wilsonart International.
Um diese Zielsetzung in den Köpfen der Mitarbeiter zu verankern, stehen alle externen und internen Maßnahmen bei weltweit allen Unternehmen der Gruppe unter drei Leitsätzen:
• Diene dem Kunden – um ihn erfolgreicher zu machen
• Diene dem Unternehmen – um es erfolgreicher zu machen
• Diene den Menschen – um mit ihnen zu gewinnen.
Für Resopal brachte die Neustrukturierung und strategische Ausrichtung klar erkennbaren Erfolg. o
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