Originelle Planungsideen bei begrenztem Gestaltungsspielraum: Bei der Neugestaltung einer Arztpraxis galt es, einen Treppenabgang in den zentralen Eingangsbereich zu integrieren. Eine gleichermaßen repräsentative und funktionale Tonnen-Konstruktion brachte in Verbindung mit einer runden Schiebetür die Lösung.
Zehn Jahre, nachdem die Innenarchitektin Berit Neumann die gynäkologische Praxis im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses geplant hatte, übernahm sie auch die Aufgabe einer partiellen Neugestaltung der Räumlichkeiten.
Anlass für den Umbau war, dass der zuvor anders genutzte und bisher nur vom Treppenhaus aus zugängliche Kellerraum direkt unter der Praxis nun für eine Erweiterung zur Verfügung stand. Damit ergab sich die Anforderung nach einem direkten Zugang zum Untergeschoss von der Praxis aus. Aus bautechnischen Gründen konnte der Durchbruch allerdings nur im zentralen Eingangsbereich der Praxis erfolgen.
Raumsituation und Aufgabe
Direkt hinter der Eingangstür befindet sich die Empfangstheke, das Foyer und die Garderobe. Vor die Wahl gestellt, zwischen einem willkommen heißenden Eingangsbereich oder einem funktionalen Treppenabgang, stand für Neumann fest: Hier kann es nur ein „Sowohl als auch“ geben. Ein frei im Raum stehendes Geländer schied deshalb aus.
Als Lösung erwies sich eine raumhohe Tonne, mit dem Grundriss eines angeschnittenen Kreises, die das obere Ende der Wendeltreppe umschließt. Der gemauerte Kern ist zu zwei Dritteln mit einer weiß lackierten Verkleidung ummantelt. Darauf ist, als Akzent, eine Deko-Folie mit dem Bild einer schwangeren Frau. Das als Personalbereich, Büro und Lager genutzte Untergeschoss ist optisch und auch in Hinblick auf Geräusche und Düfte von der übrigen Praxis getrennt. Zudem bietet diese Lösung auch Sicherheit, insbesondere für Kleinkinder, die von ihren Müttern in die Praxis mitgebracht werden.
Funktionalität
Die Anforderungen an den entsprechenden Beschlag waren komplex: Erstens muss er genau der Rundform der Tonne folgen. Zweitens muss er für das Gewicht der raumhohen Tür von rund 150 kg ausgelegt sein. Und drittens sollte der Mechanismus verborgen sein. Die runde Tür selbst verschwindet im geöffneten Zustand zwischen Wand und Verkleidung.
An dieser Stelle kam Häfele mit seinem „360°-Objektservice“ ins Spiel. Dieses Service- und Beratungsangebot rund um die Beschlagtechnik unterstützt Planer nicht nur bei der Detailplanung, sondern umfasst auch eine herstellerneutrale Produktberatung. So empfahl der Objektberater einen Hawa-Media 70 Beschlag. Für die Anwendung wurde er anwendungsspezifisch und einbaufertig konfiguriert. Auch genau auf den Beschlag abgestimmtes Zubehör wie ein passender, rund ein Meter hoher Griff und die Boden-Führungsschiene gehören zum Lieferumfang. (Frank Brandenburg) ■
Planung: Architekturbüro Berit Neumann, Regensburg
Ausführung: Schreinerei Steininger, Dingolfing
Baubeschlagtechnik und Objektconsulting: Häfele GmbH & Co. KG
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