Die Meisterschule Gunzenhausen feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Grund genug, sich einmal innerhalb der Schulmauern umzusehen, um zu erfahren, was die Fachschule so erfolgreich macht.
An der Meisterschule Gunzenhausen, die Bestandteil eines beruflichen Schulzentrums ist, werden nicht nur Meisterschüler, sondern auch Schreinergesellen und Technische Zeichner der Fachrichtung Holztechnik praxisbezogen und realitätsnah ausgebildet.
Ein Garant für den Erfolg ist sicherlich die Ausbildung nach modernsten Unterrichtskonzepten. Nach dem Grundsatz von der Planung zum fertigen Werkstück werden in handlungsorientierten Unterrichtseinheiten Theorie und Praxis so miteinander verknüpft, dass neben fachlich fundiertem Wissen und Fertigkeiten auch noch Schlüsselqualifikationen erlangt werden können. Diese so genannten Qualifikationen höherer Reichweite, wie Methoden- und Handlungskompetenz sowie Teamfähigkeit, sind für einen modern ausgebildeten Schreinermeister unabdingbar, will er „seinen Mann“ – oder sie „ihre Frau“ – im Berufsalltag stehen.
Aus diesen Überlegungen heraus entstand im letzten Schuljahr im Meisterkurs MS6 u. a. ein Messestand, mit dem sich die Meisterschule Gunzenhausen auf der diesjährigen Holz-Handwerk in Nürnberg präsentierte.
Aber nicht nur derartig groß angelegte Semesterarbeiten wie der Messestand sind von den angehenden Meistern im Unterricht zu bewältigen, sondern auch kleinere, wie das Projekt „Stummer Diener“, das im Frühjahr 2002 die Aufgabe des Kurses MS7 war. Mit bewusst nur sehr wenigen Vorgaben waren die Meisterschüler gefordert, in einer begrenzten Zeit ein entsprechendes Möbelstück zu planen und zu fertigen. Die Ergebnisse dieses Projekts zeigten eine große Vielfalt der 25 kleinen „Kunstwerke“ bzgl. der Gestaltung und Konstruktion.
Doch nicht nur der Objekt- und Kleinmöbelbau steht auf der Stundentafel der Fachschule. Im gleichen Maße wird ebenso ein Haupt-augenmerk auf die Bereiche Wintergartenbau, Fensterbau und Treppenbau gelegt. Diese Ausrichtung kommt nicht von ungefähr, denn die „Gunzenhäuser“ haben sich nun einmal zum Ziel gesetzt, die Schreinermeisterausbildung weitgefächert anzubieten.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Meisterschule in diesem Jahr, wird die ansonsten schon modern ausgestattete Schule einen neuen Glanzpunkt erhalten: Einen neuen Zeichensaal mit CAD-Arbeitsplätzen in Kombination mit konventionellen Zeichenmaschinen. Damit wird ein weiterer Schritt für eine fortschrittliche Meisterausbildung heute und in der Zukunft getan.
(H. Endt/R. Mittermeier)
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