Vor einigen Jahren sprach man noch von einem Wandel in der Kantenklebung: dem Trend zu ungefüllten Schmelzklebstoffen. Heute ist aus dem Trend längst Realität geworden, denn mittlerweile liegt der mengenmäßige Umsatz von ungefüllten Kanten-Hotmelts bereits bei etwa 50 Prozent. Dass die ungefüllten Kantenschmelzklebstoffe insbesondere auch in der handwerklichen Verarbeitung Vorteile bieten, erläutert Frank Schöckel, Fachberater für Handel und Handwerk im Hause Jowat, in diesem Bericht.
Berücksichtigt man die unterschiedlichen Auftragsgewichte, hervorgerufen durch den Unterschied im spezifischen Gewicht, von gefüllten (ca. 1,35 g/cm³) und ungefüllten Produkten (ca. 0,9 g/cm³), so ergibt sich, dass heute etwa jeder 2. laufende Meter Kantenband in Deutschland mit ungefülltem Schmelzklebstoff angefahren wird.
Um die gleichen Schichtstärken mit den unterschiedlichen Klebstoffen zu erzielen – gleichbedeutend mit einer identischen Ausfüllung der Hohlräume der porösen Spanplattenmittelschicht -, benötigt man ca. 40 Prozent weniger Klebstoffmasse beim ungefüllten Hotmelt.
Mit der gleichen Menge an ungefülltem Schmelzklebstoff kann man somit etwa 65 Prozent mehr laufende Meter Kantenmaterial anfahren. Dadurch wird der höhere Einstandspreis für mehr als egalisiert; nach dem derzeitigen Kenntnisstand kann sogar eine Kostenreduzierung von ca. 15 Prozent und mehr realisiert werden.
Ein Blick auf die Typenvielfalt (8 – 10 Produkte) im Bereich der gefüllten Klebstoffgruppe verdeutlicht einen weiteren, ganz enormen Vorteil der ungefüllten Schmelzklebstoffe. Mit einer Palette von etwa 2 – 3 Produkten kann der ganze Bereich der Kantenanleimung – von geraden Kanten über Softforming bis zum BAZ, von langsam bis schnelllaufenden Anlagen, von Massivholz über PVC und ABS bis zur Papierkante – abgedeckt werden.
Der Grund hierfür liegt in dem wesentlich breiteren Verarbeitungsfenster der ungefüllten Hotmelts.
Die Herausnahme der mineralischen Füllstoffe aus den Rezepturen eröffnete den Klebstoffchemikern ganz neue Formulierungsmöglichkeiten.
Die Laborprüfwerte und die Praxis haben bestätigt, dass mit ungefüllten Schmelzklebstoffen eine bedeutend längere und intensivere Hitzeklebrigkeit, d. h. Periode der optimalen Klebung, erreicht wird.
Diese Eigenschaft verleiht den ungefüllten Hotmelts eine wesentlich größere Einsatzbreite.
Mit der neuesten Entwicklung aus dieser Reihe, dem Jowatherm(r) 280.30, wird sowohl auf Hochleistungsanlagen mit Vorschubgeschwindigkeiten von 60 – 70 m/min als auch eine sehr gute Verklebung bei langsameren Geschwindigkeiten (10 – 20 m/min) erzielt.
Dem Anwender wird mit den ungefüllten Schmelzklebstoffen noch mehr Sicherheit und Flexibilität in seinen Fertigungsprozessen gewährleistet. Das hohe Maß an Sicherheit und die vielen Vorteile bei gleichen bzw. geringeren Klebstoffkosten pro laufendem Meter, garantieren der ungefüllten Produktgruppe weitere überproportionale Wachstumsraten.
Jowat Lobers u. Frank GmbH + CoKG
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