Zum 2. Mal fand im Januar 2004 ein gemeinsames Projekt der Tischlerinnung Krefeld und dem Berufskolleg Glockenspitz in Krefeld statt. Nach dem großen Erfolg des ersten Projektes aus dem Jahrgang 2002/2003, das ein außergewöhnliches Echo fand und im BM 7/2003 auf Seite 88 vorgestellt wurde, lautete das diesjährige Thema „Es hängt an der Wand“. Mit Spannung erwarteten alle Beteiligten – Ausbildungsbetriebe wie auch die Auszubildenden der Tischler-Mittelstufe selbst – die Ergebnisse nach der einwöchigen Arbeit am Berufskolleg Glockenspitz.
Die für die theoretische Ausbildung so viel geforderte Handlungsorientierung, das heißt die Integration von theoretischen Inhalten in einen ganzheitlichen Lernprozess, wurde hier sehr wörtlich genommen. Dabei mussten die verantwortlichen Lehrer und Ausbilder weder Überzeugungsarbeit leisten noch irgendeine Motivation anbieten. Die Auszubildenden gingen voller bejahender Anspannung und mit viel Engagement an die bestehende Herausforderung heran.
Die ersten beiden Arbeitstage standen unter dem Zeichen des Planens, wobei drei Schülerinnen und 28 Schüler ihrer Fantasie freien Lauf ließen. Es wurde an den Computern des Berufskollegs Glockenspitz teilweise bis in den Abend hinein gezeichnet, gestaltet und kalkuliert. Das Ergebnis bestand aus 31 unterschiedlichen Entwürfen eines Möbels, das später die Wand verschönern sollte.
Mit der fertigen Konstruktionszeichnung, der Zuschnittliste und einer gehörigen Portion Arbeitseifer ausgestattet, begann die Arbeit in der Werkstatt. So entstanden während der nächsten beiden Tagen in den Krefelder Ausbildungsbetrieben sehenswerte und handwerklich anspruchsvolle Objekte, die in vielen Fällen – obwohl nicht gefordert – noch eine ansehnliche Oberflächenbehandlung erhielt.
Der letzte Projekttag, als Anschluss einer sehr arbeitsreichen Woche für alle Beteiligten, stand unter dem Zeichen des Präsentierens und Bewertens. Im Berufskolleg Glockenspitz wurden die Objekte der Öffentlichkeit und den kritischen Blicken der Mitschüler dargeboten. Eltern, Freunde, Ausbilder, Lehrer und die Krefelder Lokalpresse staunten nicht schlecht, zu welchen Leistungen Auszubildende des Tischlerhandwerks nach 1,5 Jahren Lehrzeit in der Lage sind. Die Palette der Stücke reichte vom traditionellen Küchenregal über eine elegante Telefonablage bis hin zu ansprechenden Wandobjekten.
Höhepunkt des Tages war die Bewertung der Hängemöbel. Hierbei fand einerseits eine gegenseitige fachliche Bewertung durch die sehr kritischen Schüler statt. Auf der anderen Seite belobigte eine unabhängige Jury für den Gestaltungswettbewerb die drei besten Stücke mit einem ansprechenden Preis.
Sieger des Wettbewerbs wurde Andreas Paggen (Ausbildungsbetrieb Rönz) mit dem Wandobjekt „onPoint“. Den zweiten Platz belegte Nina Schlesinger (Ausbildungsbetrieb Eiker) mit der Telefonablage „communicate“. Den dritten Preis erhielt Timo Janßen (Ausbildungsbetrieb Vogel) mit einem Wandklapptisch.
Eine außergewöhnliche Bereicherung des Projektes war das anschließende Projekt der gestaltungstechnischen Assistenten des Berufskollegs Glockenspitz. Dabei wurden alle Möbelstücke digital erfasst und anschließend im Internetauftritt des Berufskollegs (www.glockenspitz.de) präsentiert. Gleichzeitig wurde eine aufwändige Präsentation auf digital gedruckten Postern im einheitlichen Design der Krefelder Tischler-Innung erstellt. Diese Art der Darbietung war sowohl für die Auszubildenden als auch für die an der Ausbildung beteiligten Betriebe eine zusätzliche Identifikationsmöglichkeit.
Alle Bilder beider Tischlerprojekte können auf einer CD beim Berufskolleg Glockenspitz in Krefeld gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro zuzüglich Portokosten unter der Kontaktadresse schmitz@glockenspitz.de oder schmitz@glockenspitz.de erworben werden.
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