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Flexibilität ist Trumpf

Fenster Braun GmbH setzt auf CNC-Durchlaufbearbeitung
Flexibilität ist Trumpf

Die Fenster Braun GmbH mit Sitz in Steinheim hat im Herbst 2007 in sehr flexible Fertigungstechnik investiert. Im Durchlauf werden auf dem neuen CNC-gesteuerten Bearbeitungszentrum die Einzelteile komplett fertig bearbeitet. Auch individuelle Konstruktionsdetails lassen sich ganz unkompliziert per Mausklick vom AV-Rechner an die Maschinensteuerung übergeben.

Die Geschicke des traditionsreichen Familienbetriebes liegen in den Händen von Gisbert Braun (59) und dessen Sohn Frieder (31). Kümmert sich der Vater eher um den Verkauf und den aktiven Kontakt zum Kunden, ist Frieder Braun vor allem für Technik und Produktion zuständig. Braun produziert Holz-Alu-Fenster (ca. 40 % der Produktion), Holzfenster (20 %), Haustüren (20 %) und Fassaden (20 %). Natürlich finden sich auch Kunststofffenster im Programm, die bezieht das Steinheimer Unternehmen allerdings von der Firma Kneer Südfenster.

Für eine solide Grundauslastung der eigenen Fertigung sorgt die sehr enge Zusammenarbeit mit zwei namhaften Fertighausherstellern, für die der Betrieb sämtliche Holz- und Holz-Alu-Fenster sowie auch Holzhaustüren baut.
Der Aktionsradius von Braun beschränkt sich im Wesentlichen auf einen Umkreis von rund 50 km um Steinheim bzw. Heidenheim herum. Braun genießt einen exzellenten Ruf als Hersteller sehr individueller und hochwertiger Fenster und Türen. Insgesamt werden 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt: 15 in der Produktion, 10 in der Arbeitsvorbereitung und stolze 20 im Montagebereich. Die hohe Zahl bei der Montage ist darauf zurückzuführen, dass Braun nicht nur die selbst produzierten Bauelemente montiert, sondern darüber hinaus durchaus im großen Stil auch die zugekauften Kunststofffenster.
Ebenso erstaunlich – zumindest auf den ersten Blick – ist das Verhältnis von Arbeitsvorbereitung zu Produktion. Dieses macht aber bei genauerem Hinsehen deutlich, wie das Unternehmen strukturiert ist und wo die Schwerpunkte liegen. Unter den 10 Mitarbeitern in der Arbeitsvorbereitung sind alleine sechs Glasermeister. Diese sind jeweils von A bis Z für das Gelingen eines Auftrags verantwortlich. Das beginnt beim ersten Kundenkontakt und schließt die individuelle Planung und das Angebot ebenso ein wie am Ende die Rechnungsstellung oder auch die obligatorische Nachkalkulation.
Für die in der Regel sehr anspruchsvollen Kunden von Braun hat das den enormen Vorteil, dass sie nur einen Ansprechpartner haben, der dann auch jederzeit kompetent Auskunft geben kann. Neben der hohen Produkt- und Montagequalität dürfte dies ein weiterer wesentlicher Grund dafür sein, warum Braun sich einer sehr hohen Kundenzufriedenheit erfreut – die das Unternehmen übrigens mit einem kompakten Fragebogen abfragt, der standardmäßig jeder Rechnung beiliegt.
Auf der anderen Seite ist die im Vergleich zur Arbeitsvorbereitung eher geringe Zahl von 15 Mitarbeitern im Bereich der Produktion darauf zurückzuführen, dass der Betrieb technisch modern ausgestattet ist und großen Wert auf optimierte Abläufe bzw. Prozesse legt.
Das beginnt bei Braun bereits im Büro, das komplett papierlos organisiert ist. Auch die Fertigung kommt inzwischen großenteils ohne Papier aus. Beispiel: Vor dem Vierseitenhobeln, das den Auftakt für die Komplettbearbeitung auf dem neuen CNC-Bearbeitungszentrum bildet, scannt der Mitarbeiter den teilebezogenen Barcode von einem LCD-Bildschirm. „Diese Idee war zwar nicht ganz leicht umzusetzen, aber mit etwas Anstrengung dann doch zu bewältigen“, sagt Frieder Braun.
Im vergangenen Jahr haben sich Gisbert und Frieder Braun entschlossen, in eine neue Fertigungstechnologie zu investieren. Insbesondere in punkto Flexibilität haben sie dabei hohe Ansprüche formuliert – und zwar nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Fertigung, sondern besonders auch mit Blick auf die Zukunft. Schließlich sei zurzeit nicht wirklich abzusehen„wo die Reise hingeht“. Klar sei, dass das System IV 68 sicher nicht den künftigen Anforderungen an moderne Holzfenster gerecht werden könnte. Gleichzeitig sei aber noch unklar, welche Systeme sich an dessen Stelle durchsetzen werden.
Gut gerüstet auch für künftige Anforderungen
Für Vater und Sohn war also klar, sich bei einer Neuinvestition auf jeden Fall fertigungstechnisch sämtliche Optionen offen halten zu wollen. Mit diesem Anliegen kamen sie auch ins Gespräch mit Thomas Engelfried, Geschäftsführer der Gebr. Engelfried oHG, Aalen. Engelfried blickt mit seinem Unternehmen auf eine inzwischen mehr als 30-jährige Erfahrung im An- und Verkauf von Maschinen und Anlagen für die Fensterfertigung zurück.
Er stellte den Brauns schließlich die speziell für den Fensterbau konzipierte CNC-Technologie des italienischen Maschinenherstellers Working Process vor, die er exklusiv in Deutschland vertreibt und die bislang international bei mehr als 100 Fensterherstellern im Einsatz ist. Gemeinsam konfigurierten sie schließlich eine auf die Bedürfnisse zugeschnittene Lösung aus dem verfügbaren „Systembaukasten“.
Seit Oktober ist die „Logos IWC 3500 Top Line“ nun bei Braun in Betrieb. Auf ihr wird im Durchlauf die Komplettbearbeitung der Einzelteile auf allen sechs Seiten durchgeführt. Bestückt ist die Maschine mit drei Fräs- sowie mit einem Sägeaggregat.
In der ersten Fertigungsphase werden die Teile abgelängt, das Konterprofil gefräst, ggf. Schlitz und Zapfen gefräst, die 45 °-Glasleistenfräsungen durchgeführt, die Beschläge-Fräsungen vorgenommen sowie sämtliche Bohrungen und Fräsungen auf allen 6 Seiten der Werkstücke durchgeführt. Die Bearbeitungen erfolgen dabei mit allen drei Fräsaggregaten, die sich bei Werkzeugwechseln aus dem umfangreich bestückten Magazin bedienen. Im Anschluss werden die Einzelteile an die nächste „Station“ übergeben. Dort erfolgen Innenprofilierung, Schleifen innen, Fräsen der Glasleistenradien, Glasleistenaustrennen, die Feinbearbeitung der inneren Flügelseite, Außenprofilierung, Schleifen und Bürsten innen und außen sowie alle weiteren möglichen Profilierbearbeitungen auf vier Längsflächen des Werkstückes.
Die Besonderheit der Fräsköpfe erlaubt es Herstellerangaben zufolge, fast alle denkbaren Bearbeitungen durchzuführen, denn die Fräsköpfe positionieren sich je nach Bedarf links, rechts, oben oder unten. Die Maschine verfügt über zwei Spannsysteme, die für die unterschiedlichen Bearbeitungen entsprechend geeignet sind.
Die Bearbeitungsspindeln verfügen über Y, Z und A-Achse. Die Präzision in X-Richtung wird durch einen exakten Werkstückvorschub sichergestellt, der quer zum Portal von vier Führungswagen übernommen wird. Die Flexibilität des Systems gestattet die automatische Produktion unterschiedlichster Fenstertypen, Sondertüren, Schwenkfenster, Schiebetüren, Hebeschiebetüren, Fensterläden. Reichlich Spielraum bietet die Anlage auch in Bezug auf die Teileabmessungen: Höhe 15 – 140 mm, Breite 40 – 230 mm, Länge 100 – 3500 mm (Braun realisiert auf der Maschine Bearbeitungslängen von bis zu 7 m).
Nach den ersten acht Monaten äußert sich Frieder Braun sehr zufrieden über den Service des italienischen Maschinenherstellers. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass hier nicht nur sehr kompetent, sondern vor allem auch schnell und unbürokratisch geholfen wird“, bemerkt er zu seiner vollsten Zufriedenheit. Die Maschine ist sehr gut ausgelastet und produziert inzwischen im erweiterten Zweischicht-Betrieb.
Ganz neue Möglichkeiten für sich entdeckt
Die CNC-Technologie erschließt den Steinheimer Fensterspezialisten auch neues Marktpotenzial. Beispielsweise im Bereich des barrierefreien Bauens könne man ohne nennenswerten Mehraufwand in der Arbeitsvorbereitung nun absolut und mit Blick auf das individuelle Objekt maßgeschneiderte Lösungen offerieren, die fertigungstechnisch „einfach so mitlaufen“. Andere Bereiche, in denen Braun nun durch die enorm gesteigerte Flexibilität beim Kunden punkten kann, sind die Sicherheitstechnik (aufgrund der vielfältigen beschlägetechnischen Eigenheiten) oder auch der Denkmalschutz. Letzterer erfordert immer wieder ganz spezielle konstruktive Eigenheiten, die mit der zur Verfügung stehenden Technologie nun problemlos zu realisieren sind.
Alles in allem sieht sich das Steinheimer Unternehmen technologisch sehr gut aufgestellt und blickt zuversichtlich in die Zukunft. ■
Fenster Braun GmbH
Working Process SRL
Gebr. Engelfried oHG
von BM-Redakteur
Christian Närdemann
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