Die Koch Maschinenfabrik, Leopoldshöhe, hat für einen renommierten Fensterhersteller aus Norditalien eine leistungsfähige vollautomatische Anlage zur Herstellung von Holzfenster entwickelt. Die Anlage bearbeitet bis zu 4 Teile pro Minute – vom Vierkantrohling bis zum komplett bearbei- teten Rahmenteil.
Die Anlage ist in der Lage, 10 unterschiedliche Fenstersysteme komplett, ohne Umrüstung, zu fertigen. Das Besondere dabei ist, dass die Komplettbearbeitung aller Einzelteile in der Reihenfolge der Werkstückbeschickung erfolgt. Pro Minute bearbeitet die Anlage, je nach Bearbeitungsaufwand, bis zu 4 Teile komplett.
Sowohl bei Losgröße 1 als auch bei höheren Losgrößen werden ähnliche Durchlaufzeiten pro Werkstück erzielt, denn aufgrund des Anlagenkonzeptes kann die Anlage alle notwendigen Maschineneinstellungen im Sekundentakt vornehmen.
Aus einer Hand
Um Anlagen dieser Größenordnungen perfekt aufeinander abzustimmen, hat Koch die komplette Leitrechnertechnik entwickelt.
„Nur so lassen sich Anlagen dieser Größenordnung in einem eng gesteckten Zeitrahmen mit der gewünschten Qualität in Betrieb setzen“, kommentiert Koch. Zudem habe der Kunde nur einen verantwortlichen Servicepartner, der von der Wartung bis zum Ausfallmanagement alles beherrscht.
Bei der Konzeption der Anlage wurde besonderes Augenmerk auf hohe Wertbeständigkeit, Produktivität und Flexibilität sowie auf Anwendersicherheit gelegt.
Der Ablauf
Nach dem manuellen Auflegen der Werkstücke auf einen Weinig-Powermat 500, der die Werkstücke in einem Arbeitsgang vierseitig hobelt und die Glasleisten austrennt, folgt der längenunabhängige Doppelendprofiler SP-NC von Koch, der die Werkstücke auf Länge schneidet, stirnseitig die Dübellöcher bohrt, die Ecklager einbohrt und die stirnseitige Querbearbeitung durchführt.
Im Bereich der Längenübergabe findet die Bohrbearbeitung für längsseitige Dübellöcher und Entlüftungsbohrungen statt.
Danach erfolgt die Bearbeitung der zweiten Stirnseite in der gleichen Reihenfolge wie im ersten Maschinenteil.
Im Anschluss findet die erste längsseitige Außenprofilierung statt. Im folgenden Quertransport werden Montagelöcher mit vier Bohreinheiten gebohrt. Anschließend werden die Rahmenteile an ihrer Innenseite längsprofiliert.
Da die gesamte Anlage weitgehend vollautomatisch ohne Personalunterstützung arbeitet, sind in der momentanen Ausbaustufe nur ein Bediener zum Auflegen der unbehandelten Hölzer sowie ein Bediener am Auslauf erforderlich. Die Werkstücke werden, wie in der Auflistung vorgegeben, in die Anlage eingelegt. Danach ist jedes einzelne Werkstück erfasst und wird im Leitrechner bis zum Auslauf mit der jeweiligen Position geführt.
Doppelendprofiler SP-NC
Der Koch SP-NC ist als längenunabhängig arbeitender Doppelendprofiler konzipiert, der mit dem hochpräzisen Transportsystem „Walking Beam“ für den Materialtransport ausgerüstet ist. Da das System ohne Kettenantrieb arbeitet, positioniert es dauerhaft ohne Nachjustierung unter 1/10 mm genau. Um beim Material einen eindeutigen Referenzpunkt zu haben, nimmt der SP-NC zuerst einen Sauberschnitt vor. Anschließend werden stirnseitig die Dübellöcher und die Ecklager eingebohrt und danach die Kanten gerundet. Auf je drei NC-gesteuerten Frässpindeln mit je 620 mm Aufspannweite finden alle Werkzeuge, die für die zehn unterschiedlichen Fenstersysteme benötigt werden, Platz.
Dabei ist die Werkzeugbelegung auf den Frässpindeln so ausgelegt, dass die gesamte Bandbreite der auf dem Produktionsplan stehenden Fenstertypen ohne Werkzeugwechsel gefertigt werden können. Die Anlage arbeitet mit einer automatischen Materialverfolgung, so dass jedes einzelne Werkstück in der Anlage zu jedem Zeitpunkt auch ohne zusätzliche Kennung zu identifizieren ist.
Nach der einseitigen Bearbeitung des Werkstückes wird es exakt auf Länge positioniert und durchläuft in der Reihenfolge die Bearbeitungsstationen wie auf dem ersten Maschinenteil.
Vom Doppelendprofiler geht es per Transportband zu der nächsten Bearbeitungsstation.
Längsprofilieren
Bevor die Rahmenteile die Anlage verlassen, werden sie längsseitig profiliert. Um spätere Verwechslungen auszuschließen, erhält jedes Werkstück eine eindeutige Kennung, die per Drucker direkt auf das Längsholz geschrieben wird.
Die Anlagenplaner von Koch haben für die Längsprofilierung zwei hochflexible Weinig Maschinen vom Typ Univar 12 in die Anlage integriert. ■
Koch GmbH & Co. KG
33818 Leopoldshöhe
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