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Formenvielfalt

„Die Gute Form”, Rheinland-Pfalz
Formenvielfalt

Am Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form” – Tischler und Schreiner gestalten ihr Gesellenstück”, den der Landesfachverband Holz und Kunststoff Rheinland-Pfalz zum 13. Mal durchführte, nahmen 35 Auszubildende teil, die sich auf Innungsebene unter rund 650 Lehrlingen für den landesweiten Wettbewerb qualifiziert hatten. Der Gestaltungswettbewerb war verbunden mit einer Ausstellung, die in den Räumen des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz vom 15. bis 23. Oktober 2002 zu sehen war.

Rund 2000 Besucher bestaunten die Exponate, die von „einem Gefühl für gute Form” zeugten, so Landtagsvizepräsident Jürgen Creutzmann, der die zahlreichen Besucher der Preisverleihung am 23. Oktober 2002 in „der ersten Adresse des Landes” begrüßte. Nur wer eine solide Ausbildung genossen habe, könne eine solch hervorragende Arbeit abliefern, galt sein Lob nicht nur den Auszubildenden.
Die Preisverleihung erfolgte im Beisein des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Hans-Artur Bauckhage.
Das Handwerk sei das Rückgrat der rheinland-pfälzischen Wirtschaft, so der Minister. Können, Gründlichkeit und Genauigkeit seien beim Handwerker gefragt. Zu welch hervorragenden Leistungen gerade schon junge Handwerker in der Lage seien, würde bei diesem Gestaltungswettbewerb deutlich. Er lobte die gestalterischen Fähigkeiten der Junggesellen. „Sie haben wirklich einzigartige und herausragende Exponate geschaffen. Sie gehören deshalb zu Recht zu den Besten ihres Fachs.” Des weiteren ermutigte Bauckhage alle, sich weiterzubilden und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Wobei er hervorhob, dass dies auch weiterhin nur mit Befähigungsnachweis, sprich Meisterbrief, möglich sein sollte.
Auch Landesinnungsmeister Stefan Zock erinnerte daran, dass das Engagement der Ausbildungsbetriebe nicht vergessen werden dürfe. „Wenn ein Volk nicht sät, kann es auch nicht ernten”, hob er den hohen Stellenwert der Ausbildung hervor. Das „Hand in Hand” von Ausbildungsbetrieb, Berufsschule, Überbetrieblicher Ausbildung und Innung sei ausgesprochen wichtig und funktioniere im Falle der Tischler/Schreiner auch gut.
„Der Geschmack ist sicher unterschiedlich, aber die Qualität hier hat höchstes Niveau”, beglückwünschte der stellvertretende Ministerpräsident die Gewinner und wünschte den zwei Erstplatzierten, die das Land Rheinland-Pfalz beim Bundesentscheid 2003 in Hannover vertreten, viel Glück.
Eine zwölfköpfige Jury hatte am Tag vor der Ausstellungseröffnung die Siegerstücke des Gestaltungswettbewerbs ermittelt. Nähere Erläuterungen dazu gab am Tag der Preisverleihung Franz Junker, der als Jurymitglied zur Entscheidungsfindung beigetragen hatte. Als Ausschussvorsitzender Formgebung und Gestaltung im HKH erinnerte er daran, dass alle Wettbewerbsteilnehmer Sieger seien, denn „sie gehören zu den Besten des Landes”.
Den 1. Preis erhielt Alexander Achatz, Bodenheim, für sein Gesellenstück, ein Sideboard in Birnbaum.
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Mainzer, Bodenheim.
„Mein Gesellenstück”, so beschreibt Alexander Achatz seine Arbeit, „wird nach der Prüfung im Wohnzimmer meiner Eltern zur Aufbewahrung verschiedener Utensilien, wie Fotoalben und Videokassetten, an der Wand hängend befestigt.
Um das klar strukturierte Gesamtbild zu erhalten, das vor allem durch die quadratisch erscheinenden Türen erzeugt wird, werden der Schubkasten und die zwei darunter liegenden offenen Fächer von einem ebenfalls quadratischen Schiebeelement verdeckt. Auch die Griffe der angrenzenden Türen bleiben verborgen, so dass der Eindruck entsteht, es seien Blenden. Um das schlichte, harmonische Gesamtbild noch stärker hervor zu heben, habe ich auch das Furnierbild schlicht gehalten und horizontal geschoben.”
Heiko Prost aus Newel-Butzweiler erhielt für sein Gesellenstück, „Balken & Box”, das er aus Nussbaum und Ahorn fertigte, den 2. Preis. Er hatte im Ausbildungsbetrieb Schreinerei Lorenz & Thelen, Detzen, sein Handwerk erlernt.
„Die Konstruktion eines möglichst schlichten Möbelensembles, welches sowohl einzeln als auch in Kombination Verwendung finden kann, war die Grundidee zu meinem Gesellenstück. Die klassische Material-Kombination von Nussbaum und Ahorn war schnell gefunden. Altbewährte Verbindungen wie Gehrung und Zinken fanden ebenso Anwendung wie modernste Beschlagtechnik. „Balken & Box” dient mir als Ablage von Unterlagen und für das tägliche Sammelsurium.”
Mit dem 3. Preis wurde das Gesellenstück von Matthias Friedrich aus Dreis ausgezeichnet. Er hatte einen wandhängenden Dielenschrank aus MDF und Kirschbaumfurnier angefertigt. Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Simon GmbH, Hupperath.
„Der Dielenschrank”, so schreibt Matthias Friedrich, „besteht aus einem seitlich abgeschrägten Korpus mit vier Türen, zwei innenliegenden Schubkästen mit Vollholzauszügen und einer freitragenden Arbeitsplatte.
Korpus und Türen sind aus schwarzen MDF-Platten, die mit amerikanischem Kirschbaum furniert sind, gefertigt. Die Seiten und Türen sind horizontal genutet. Die Oberfläche ist mit mattem Klarlack behandelt.
Meine Idee war, eine schlichte, einfache Form, einfache funktionelle Handhabung in Verbindung mit edlem Holz und in der Optik einen stilvollen Kontrast in Einklang zu bringen.”
Eine Belobigung erhielt Nina Frühwein, Mainz. Sie hatte in ihrem Ausbildungsbetrieb Schreinerei Haase & Co., Mainz, ein Flurmöbel/Hängeschrank aus Kirschbaumholz und Lack als Gesellenstück gefertigt, das er wie folgt beschreibt:
„Die Form dieses Möbels wird durch die Betonung der Senkrechten bestimmt. Zum einen durch den aufstrebenden grauen Korpus, der durchdrungen wird von einem ebenfalls in der Senkrechten betonten Kirschbaumkorpus und durch die Nuten auf den Seiten.
In der geöffneten Koffertür finden Telefonbücher, Straßenkarten, Atlanten sowie Mützen, Einkaufstaschen und Notizblöcke Platz. Das Herausfallen dieser Teile wird bei zu heftigem Öffnen durch eine Reling verhindert. An die Haken auf der linken Seite des Kirschbaumkubus können Handtaschen und Mützen sowie Schals und Halstücher gehängt werden. Die rechte Seite bietet Aufhängemöglichkeiten für Schirme, Schlüssel und weitere kleine Dinge. Die Anordnung des rechten Hakens beugt einer Fehlbenutzung mit der Folge des Nichtschließens der Koffertür vor.”
Ebenfalls mit einer Belobigung prämiert wurde das Gesellenstück, ein Sideboard in Nuss-baum, Lack und Edelstahl von Elisa Leif aus Ludwigshafen. Ausbildungsbetrieb Schreinerfarm Bechtler, Frankenthal.
„Es handelt sich um ein Side-board mit einem leichten Untergestell aus Edelstahl”, beschreibt die junge Schrei-nergesellin ihr Gesellenstück. „Der Korpus ist bündig am Fußgestell befestigt. Distanzleisten bilden eine Schattenfuge, die dem Möbel einen schwebenden Charakter verleihen. Ober- und Unterboden sowie Mittelseiten sind aus MDF mit weißer Schleiflackoberfläche. Die 5-teilige Front und Außenseiten sind in horizontaler Abwicklung in französischem Nussbaum furniert.
Das mittlere Segment besteht aus drei Schubladen, die beiden äußeren Segmente sind Türen, die außenseitig auf Gehrung angeschlagen sind. Durch den Materialunterschied erscheint der Korpus optisch reduziert auf Ober-, Unterboden und Mittelseiten, so dass eine tragflächenartige Wirkung erzielt wird, die dem Möbel auch im oberen Bereich Leichtigkeit verleiht.” o
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