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Frischer Wind in der Küche

Küchenkonzept – Diplomarbeit eines Innenarchitekten
Frischer Wind in der Küche

Die Gemeinschaft, die Kommunikation und das Miteinander, welches einst – im Sinne der Rationalität – versucht wurde aus der Küche zu verdammen, hält dort wieder Einzug, schreibt Dipl.-Ing (FH) Lars Theenhaus in seine Diplomarbeit, die er an der Fachhochschule Rosenheim in der Fachrichtung Innenarchitektur erarbeitet hat.

Sein Küchenkonzept entspricht den Ansprüchen nach maximaler Flexibilität, Kommunikation, Design und Funktion. Alles ordnet sich um ein Zentrum, das die technischen Gegebenheiten und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten auf vielseitigste Weise miteinander vereint. Vielseitigkeit? Nehmen wir das Beispiel einer normalen Schreinerei. Alles wird vom Handwerker so organisiert, dass es rationell auf den folgenden Arbeitsablauf abgestimmt ist – und dies ohne nennenswerten Mehraufwand. Warum soll also eine Küche nicht auch ergonomisch auf seinen Nutzer oder dessen Projekt, auf die Anzahl der Gäste oder das Familienleben reagieren können.
Bei „06:04 – eine Küche“, so nannte Lars Theenhaus seine Diplomarbeit, dreht sich alles um einen zentralen Tisch, einen Kommunikationspunkt. An diesem wird gekocht, gearbeitet, gegessen, gespült und gefeiert. Der Tisch besteht aus einer 13 mm dicken, 300 x 80 cm großen, anthrazitfarbenen Zementplatte und ist von 75 bis 110 cm in der Höhe verstellbar. Der raue, ‘nicht cleane’ Charakter des glasfaserverstärkten Zementes unterstützt die Individualität und lädt zum Benutzen ein. Die Verkleidung der Lüftereinheit und die Hubsäule sind ebenfalls aus glasfaserverstärktem Zement gefertigt.
Um den Tischcharakter zu wahren, liegt die Arbeitsplatte dezentral auf einer schmalen, in der Mitte des Raumes befindlichen Hubsäule. Die maximal 2,7 m Ausladung des Tisches werden durch die Hubvorrichtung, Kugelumlaufführungen und einer verkleideten Stahlkonstruktion gestützt. Der zentrale Tisch ist also rundum nutzbar, niemand muss mit dem Rücken zum anderen stehen. Die Stühle mit einer Sitzhöhe von 64 cm können um den gesamten Tisch platziert werden.
Eine massive Platte aus Escheholz umfasst die Zementplatte fast vierseitig und kann verschoben werden. Durch das Verschieben lässt sich dieser Essbereich um einen Meter – von 1,70 m auf 2,70 m – erweitern und bietet etwa acht bis zehn Personen Platz. Des Weiteren kann der hölzerne Essbereich um ein oder mehrere Bretter ergänzt werden. Diese können auch als Schneide- bzw. Abräumbrett genutzt und über den gesamten Tisch bewegt werden. Gekocht wird an drei flächenbündig eingesetzten, einzelnen Induktionskochfeldern. Die Spüle befindet sich im vorderen Bereich des Tisches.
Der Tischcharakter und hohe Variabilität ermöglichen volle Unterfahrbarkeit und durch die Fernbedienbarkeit von Lüfter, Hubsäule, Beleuchtung und Medien, werden Rollstuhlfahrer, Kinder oder ältere und körperlich eingeschränkte Menschen nicht ausgegrenzt, sondern in vollem Umfang integriert. Im direkten Arbeitsradius der Spüle befindet sich ein halbhoher Einbauschrank mit zwei Schiebetüren. In dessen Innenraum sind Backofen mit Mikrowelle, Wärmeschublade und Spülmaschine sowie zwei ausziehbare Tablarböden und vier Schubkästen integriert.
Der zentrale Tisch wird ergänzt durch fünf Helfer. Hierbei handelt es sich um fünf Rollwagen, die alle wichtigen Gegenstände des täglichen Gebrauchs beinhalten und sich in der Küche frei platzieren lassen. Die Oberfläche der Helfer kann als Arbeits- oder Ablagefläche genutzt werden und der Inhalt wird über voll ausziehbare Tablarböden preisgegeben. Konzipiert wurden Helfer für Geschirr und Besteck, für Töpfe, Pfannen und Messer, einen für Gewürze und diverse Öl- und Essigflaschen und Soßen. Auch der Müll kann dort gesammelt werden, wo er anfällt. Auch einen Medienhelfer hat der Student eingeplant. Er ist frei konfigurierbar und kann beispielsweise TV und Laptop aufnehmen. Alle Helfer bzw. Rollwagen finden Platz unter einem raumlangen Board, auf dem Kaffeemaschine, Toaster und vieles mehr abgestellt werden können. Auch ein möglicher Kräutergarten sei hier erwähnt.
Ein weiterer, raumhoher Einbauschrank ergänzt die beweglichen Rollwagen und beinhaltet einen Kühlschrank mit Gefriereinheit sowie einen großen Apothekervollauszug, wo vieles untergebracht werden kann.
Die Realisierung der Diplomarbeit wurde mit Hilfe von insgesamt 16 Sponsoren – unter anderem Blum, Häfele, Hettich und Poggenpohl – ermöglicht. Seit Oktober ist Lars Theenhaus selbstständig und plant und fertigt individuellen Laden- und Innenausbau. ■
www. innenraumkultur.de
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